Gott sieht Großes im Kleinen
Am Abend trifft die deutsche Fußballnationalmannschaft im Länderspiel auf Belgien. Beide Teams haben im internationalen Fußball Gewicht - anders als so kleine Länder wie Fidschi, Vanuatu oder die Faröer.
Sie entlarven mich, die Fußball-Länderspiele gerade, denn wenn es zum Beispiel heißt: Macau spielt oder die Salomonen, wie am Sonntag, dann weiß ich ehrlicherweise nicht mal, wo die Länder überhaupt auf der Weltkarte liegen. Und das ist nicht nur im Fußball so, auch sonst, in der Weltpolitik, da kenne ich natürlich die großen Länder; die haben Gewicht und deshalb nehme ich sie ernst. Kleine Länder dagegen spielen keine große Rolle. Und das lässt sich immer weiter so runter deklinieren: Große Städte kenne ich meist, aber ländliche Gegenden?
In der Bibel wird das Kleine durch Gott groß
Witzigerweise ist es in den biblischen Erzählungen meist umgekehrt. Da wird das Kleine durch Gott ganz groß. Da gab es zum Beispiel ein kleines Nest, Bethlehem. Es war unbedeutend und kein Mensch wusste, wo das überhaupt lag. Es brauchte daher einen großen Stern am Himmel, bei der Geburt von Jesus, im Stall von Bethlehem, damit die Könige aus dem Morgenland überhaupt wussten, wo sie lang mussten.
Es ist so typisch Gott: Ausgerechnet einem kleinen Nest traut er zu, Ausgangspunkt zu sein für Menschlichkeit und Liebe auf der Welt. Gott sieht eben Großes im Kleinen. Vielleicht sollte ich die Halbzeitpause nutzen, heute Abend, und mich mit Macau und den Salomonen beschäftigen; vielleicht entdecke ich ja dort auch etwas Großes im Kleinen.
