Wolfsburg gewinnt Niedersachsen-Duell bei Eintracht Braunschweig
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg ist seiner Favoritenrolle im Zweitrunden-Duell des DFB-Pokals bei Eintracht Braunschweig gerecht geworden. Der Werksclub setzte sich beim Zweitliga-Aufsteiger mit 2:1 (1:1) durch.
Das Team von Trainer Niko Kovac zog am Dienstagabend nach 90 von beiden Seiten sehr intensiv geführten Minuten verdient ins Achtelfinale ein. Der Meister von 2009 zeigte die fußballerisch etwas reifere und abgeklärtere Leistung.
Mattias Svanberg (8.) und Jakub Kaminski (65.) waren für Wolfsburg erfolgreich, Maurice Multhaup hatte zwischenzeitlich für den BTSV zum 1:1 ausgeglichen (40.).
Kaufmann hat die BTSV-Führung auf dem Fuß
Nachdem einige im VfL-Fanblock stehende Pyromanen durch ihr Gezündel nicht nur gegen die Hausordnung im Stadion an der Hamburger Straße verstoßen, sondern auch für einen leicht verspäteten Anpfiff gesorgt hatten, besaßen die Braunschweiger bereits nach 30 Sekunden durch Fabio Kaufmann die Chance zum 1:0. Der Schuss des Offensivmanns wurde von den Gästen gerade noch so geblockt. Auch daraufhin suchte der Außenseiter sein Heil in der Offensive.
Das gründete zum einen auf der Spielphilosophie von Aufstiegstrainer Michael Schiele. Zum anderen war es das beste Rezept, um die "Wölfe" vom eigenen Gehäuse fernzuhalten. Denn seinen Deckungsverbund hatte Schiele nach den Ausfällen von Brian Behrendt, Filip Benkovic und Jannis Nikolaou erheblich umstellen müssen.
Svanberg bringt "Wölfe" in Front
Der Ausfall des Trios fiel im ersten Abschnitt allerdings nicht groß ins Gewicht. Die Eintracht-Abwehr stand zumeist sicher. Nur in der achten Minute war sie nicht ganz im Bilde, als der Ball nach einem abgewehrten Freistoß über Lukas Nmecha und Sebastiaan Bornauw zu Svanberg kam, der Keeper Jasmin Fejzic mit einem Schuss durch die Beine bezwang. Hernach hatten die Wolfsburger das Geschehen zunächst unter Kontrolle, ohne dabei jedoch mit Nachdruck auf das 2:0 zu drängen.
Schmadtke in der Kurve - der Ball im Wolfsburger Tor
Ein Chancen-Feuerwerk blieb aus. Dafür flogen immer wieder Leuchtkörper durch die Arena, was VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke dazu bewegte, Mitte der ersten Hälfte in die Kurve der Wolfsburger Fans zu gehen, um dort beruhigend auf die Hitzköpfe unter den Gäste-Anhängern einzuwirken.
Als Schmadtke wieder zurück auf seinem Tribünenplatz war, sah er einen langen Ball von Braunschweigs Danilo Wiebe auf Multhaup, der Keeper Koen Casteels mit einem feinen Heber zum 1:1 überwand - der Halbzeitstand.
Kaminski schießt VfL ins Achtelfinale
Der zweite Durchgang begann für den BTSV mit einem Schock: Verteidiger Nathan de Medina musste nach einem Zweikampf mit Patrick Wimmer ausgewechselt werden und war nach Offensivmann Immanuel Pherai, der bereits Mitte des ersten Abschnitts humpelnd den Rasen verlassen hatte (29.), der zweite verletzte Spieler, den Schiele zu beklagen hatte.
An den Ausfällen lag es jedoch nicht, dass Wolfsburg erneut in Führung gehen konnte. Vor dem 2:1 von Kaminski gingen die Braunschweiger schlichtweg zu zaghaft zu Werke, sodass der junge Pole nach einem Doppelpass mit Nmecha aus vorzüglicher Abschlussposition seinen ersten Saisontreffer erzielten konnte. Dafür gab es Umarmungen von seinen Teamkameraden - und das nächste Feuerwerk im VfL-Block.
Die Hausherren ließen sich durch den abermaligen Rückstand nicht demoralisieren, drängten in der Schlussphase auf den Ausgleich und besaßen durch den eingewechselten Anthony Ujah die Chance zum 2:2. Josuha Guilavogui konnte den Schuss des Torjägers blocken und hatte mit dieser Rettungstat (83.) erheblichen Anteil daran, dass die "Wölfe" ins Pokal-Achtelfinale einzogen.