Weydandt köpft Hannover 96 zum Heimsieg gegen Karlsruhe
Fußball-Zweitligist Hannover 96 ist am Sonntag durch ein 1:0 (0:0) im Heimspiel gegen den Karlsruher SC dem dritten Tabellenplatz ein gutes Stück nähergekommen. Stürmer Hendrik Weydandt avancierte zum Matchwinner.
Für die Mannschaft von 96-Trainer Stefan Leitl sind es in der Tabelle nun nur noch zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. "Es geht darum, Spiele zu gewinnen, egal wie. Am Ende zählen nur die drei Punkte. Die nehmen wir heute gerne mit, und die waren ganz wichtig", sagte 96-Torhüter Ron-Robert Zieler im Interview mit dem NDR.
Viel Saures und wenig Süßes in Hälfte eins
In der ersten Hälfte leisteten die Teams einen konstruktiven Beitrag zum anstehenden Halloween: Es war bis auf einige wenige Ausnahmen gruselig, was sie auf dem Rasen zustande brachten. Geordnetes Aufbauspiel? Kombinationen durch präzise Zuspiele? Oder womöglich gar kreative Momente? Bis weit in die Schlussphase des ersten Abschnitts nicht zu sehen. Stattdessen gab es für die Zuschauer säckeweise Saures in Form von haarsträubenden Fehlpässen, Mittelfeldgeplänkel und, ja, zum Teil auch Gebolze.
Beim Unterhaltungswert fanden sich dann aber doch vier Bonbons. In der 17. Minute verpasste Max Besuschkow die Führung für die Niedersachsen, als er aus rechter Strafraumposition flach am hinteren Pfosten vorbeischoss. Jubeln durften die 96-Fans nach etwas mehr als einer halben Stunde über eine starke Rettungstat ihres Torhüters Ron-Robert Zieler bei einem Schuss von Fabian Schleusener (31.).
96-Stürmer Nielsen vergibt Elfmeter
Kurz vor der Pause wurde den Gastgebern völlig zu Recht per Videobeweis ein Strafstoß zugesprochen - KSC-Profi Marcel Franke hatte bei einem Tackling nur den Knöchel von Maximilian Beier getroffen. Havard Nielsen trat an, schoss halbhoch mittig - und scheiterte an Marius Gersbeck. Der Schlussmann der Badener zog beim Sprung in die rechte Ecke seine Füße hoch und wehrte so den Ball ab (43.). Und in der vierten Minute der Nachspielzeit verhinderte Gersbeck bei einem Kopfball von Weydandt ein weiteres Mal den Rückstand.
Weydandt trifft zur Führung, Zieler rettet sie kurz vor Schluss
Recht bald nach Wiederanpfiff kam es erneut zum Duell zwischen Weydandt und Gersbeck - dieses Mal aber fand es zur großen Freude der 96-Anhänger einen anderen Ausgang: Nach Flanke des agilen Derrick Köhn traf Hannovers Angreifer per Kopfball-Aufsetzer zum 1:0 (56.). Und als wenig später KSC-Kapitän Jerome Gondorf wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (62.), sprach noch mehr für einen Erfolg der Norddeutschen. Und lange Zeit kam auch nicht viel von den dezimierten Gästen.
Das änderte sich in der 88. Minute aber gehörig. Bei einem Kopfball des Schweizers Simone Rapp musste sich Zieler mächtig strecken, um mit den Fingerspitzen an die Kugel zu reichen. Er lenkte diese an den Pfosten. Den zurückspringenden Ball stocherte Lucas Cueto an den Außenpfosten. Die Fans der "Roten" feierten ihren Schlussmann überschwänglich.
"Das war sensationell, ein Mega-Support von unseren Fans. Für mich fühlt sich das auch an wie ein Tor, denn ich kann keine Tore schießen, sondern nur Bälle halten. Und das war eine gute und wichtige Parade", sagte Zieler. Auf der anderen Seite traf auch Hannovers Louis Schaub noch das Aluminium (90.+1). Wenig später durften die 96-Fans dann ein weiteres Mal jubeln - den Gewinn von drei Punkten.