Werner-Effekt bei Werder Bremen: 4:0-Gala gegen Aue
Welch ein Debüt für den neuen Hoffnungsträger der Grün-Weißen! Fußball-Zweitligist Werder Bremen gelang am Freitagabend unter seinem neuen Trainer Ole Werner ein furioses 4:0 (2:0) gegen Erzgebirge Aue.
Damit hat der Bundesliga-Absteiger am 16. Spieltag auf eindrucksvolle Weise unter Werner einen ersten Schritt aus dem Mittelmaß heraus vollzogen. Nun stehen 23 Punkte auf dem Konto. Angesichts der Art und Weise, wie Werder auftrat, scheint aber noch einiges möglich zu sein. Werner wollte so weit nicht vorausblicken, er freute sich lieber über den ersten Erfolg. "Wichtig war dafür, dass uns ein guter Start in die Partie gelungen ist. Das haben die Jungs sehr gut gemacht. Es war ein gelungener Abend", sagte der Werder-Trainer dem NDR. "Besonders gefallen hat mir, dass die Mannschaft geschlossen aufgetreten ist, als Einheit. Sie hat einfach eine gute Leistung gezeigt."
Da in Bremen die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde erst am Montag in Kraft treten, hätten gegen die Sachsen mehr als die zukünftig maximal möglichen 15.000 Besucher ins Stadion gedurft. 15.024 sind es schließlich geworden - damit hatte man an diesem gelungenen Abend auch noch fast die politische Vorgabe vorerfüllt.
Werder-Profi Schmid trifft schön zum 1:0...
Schon im Vorfeld der Partie hatte Werner den Werder-Fans Hoffnung auf bessere Auftritte der Grün-Weißen gemacht. "Mein Ansatz ist es, dass wir auf dem Platz bestimmen wollen, was passiert. Mein Anspruch ist es, sichtbar zu machen, dass wir Spiele gewinnen wollen", hatte der 33 Jahre alte gebürtige Preetzer in der Pressekonferenz angekündigt. Seine Spieler ließen Taten folgen. Die "Veilchen" wurden weit in ihrer Spielhälfte attackiert.
Der Erfolg stellte sich zügig ein. Nachdem die Gäste in der sechsten Minute an der eigenen Strafraumgrenze den Ball nicht geklärt bekommen hatten, landete dieser schließlich bei Bremens Romano Schmid. Der Österreicher nahm in zentraler Position Maß und vollendete aus 18 Metern sehr schön mit einem Schuss ins rechte obere Toreck zum 1:0. Der etwas zu weit vor dem Tor stehende Auer Keeper Martin Männel streckte sich vergebens.
...und Mitspieler Veljkovic noch schöner zum 2:0
Es kam aber noch besser für die Norddeutschen - und noch etwas ansehnlicher. Verteidiger Milos Veljkovic erhöhte im gegnerischen Strafraum per Traumtor auf 2:0 (19.). Der Serbe war schon mit dem Oberkörper am Ball vorbeigeflogen, und im Sprung beförderte er die Kugel per Hackenkick ins Tor.
Beide Werder-Torschützen neu in der Startelf
Spätestens jetzt hatte Werner ein "goldenes Händchen" bewiesen. Er hatte im Vergleich zum vergangenen Bremer Spiel, dem 1:2 bei Holstein Kiel unter Interimstrainer Christian Brand, zwei personelle Änderungen vorgenommen: Für Ilia Grujev und Eren Dinkci (Quarantäne) waren - Veljkovic und Schmid in die Startelf gerückt. Die Grün-Weißen hätten die Partie auch schon im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit vorzeitig entscheiden können: Leonardo Bittencourt setzte seinen Schuss an den Pfosten (32.). Aber auch das 2:0 zur Pause war ja schon ein komfortabler Vorsprung.
Ducksch und Füllkrug machen für Bremen alles klar
Und es war schließlich noch so oder so genügend Zeit, um alles klar zu machen. Diesbezüglich ließen sich die Bremer nicht lange bitten: Zunächst sorgte Marvin Ducksch mit Saisontor Nummer sieben für das 3:0 (53.), kurz darauf legte Sturmpartner Niclas Füllkrug das 4:0 nach (57.). Die Fans konnten ihr Glück kaum fassen. Sie erhoben sich von ihren Plätzen, stimmten wie einst zu den großen Europapokal-Zeiten "Oh, wie ist das schön!" an.
Darunter fiel dann auch sicherlich, dass einem Treffer des Auers Dimitrij Nazarov (62.) wegen vorangegangener Abseitspostion die Anerkennung verwehrt blieb, und dass er bald darauf mit einem Fernschuss nur die Latte traf (75.). Die Sachsen mühten sich redlich um Ergebniskosmetik, diese gelang aber nicht mehr. Nach dem Schlusspfiff brandete lautstarker Jubel auf. "Es war eine Super-Stimmung. Das hat richtig Spaß gemacht", urteilte Werner.
