Werder vor Schalke mit großen Abwehrsorgen - Groß positiv getestet
Vor dem Zweitliga-Topspiel bei Spitzenreiter Schalke 04 haben sich die Personalsorgen in der Defensive bei Werder Bremen vergrößert. Neben den verletzten Ömer Toprak und Milos Veljkovic fällt nun auch Christian Groß definitiv aus.
Wie die Bremer am Freitag mitteilten, fiel bei dem 33-Jährigen am Donnerstag ein Corona-Schnelltest positiv aus. Das Ergebnis des PCR-Tests stehe zwar noch aus, aber Groß werde nicht mit nach Gelsenkirchen reisen, hieß es aus Bremen.
Der Defensiv-Allrounder, der zuletzt als Innenverteidiger ausgeholfen hatte, klagt bereits seit vergangenem Montag über Erkältungssymptome und befindet sich seitdem bereits in Quarantäne.
Toprak und Veljkovic verletzt
Ausgerechnet vor dem Duell mit dem Top-Team Schalke und dem Top-Torjäger Simon Terodde muss Werder-Coach Ole Werner die Defensive der Bremer nun erneut massiv umstellen, da Veljkovic (Muskelfaserriss) und Toprak (Wadenverletzung) ebenfalls ausfallen.
"Kopfschmerzen bereitet mir das nicht", behauptete Werner vor dem Gipfeltreffen am Sonnabend in der mit 62.271 Zuschauern erstmals seit mehr als zwei Jahren ausverkauften Arena in Gelsenkirchen (13.30 Uhr, im NDR Livecenter). "Wenngleich wir wissen, dass dort eine Qualität steht beim Gegner, die du erstmal verteidigen musst und die schwer zu verteidigen ist. Und trotzdem traue ich uns das zu."
Terodde konstant treffsicher - Ducksch und Füllkrug schwächeln
24 Tore und sechs Vorlagen von Schalkes "Ballermann" Terodde sind ligaweit unerreicht, die Konstanz des 34 Jahre alten Routiniers ist bemerkenswert. Auch beim 1:1 im Hinspiel im Weserstadion traf Terodde - mit diesem Treffer wurde er zum alleinigen Rekordtorjäger in der Zweiten Liga. Werder verteilt seine Offensiv-Power zwar auf zwei Stürmer, doch sowohl Marvin Ducksch (17 Tore) als auch Niclas Füllkrug (15) waren zuletzt ein ganzes Stück von ihrer Topform entfernt.
Spitzenreiter oder nur noch Dritter?
Werner hat "gewisse Laufwege und gewisse Verhaltensmuster" bei Terodde ausgemacht, auf die man Spieler vorbereiten kann". Angesichts seiner Personalsorgen versucht der Trainer, die Mentalitätskarte zu spielen und das Feuer in der entscheidenden Phase der Saison zusätzlich anzufachen: "Eins gegen zwei - das ist ein wahnsinnig geiler Kick", sagte der sonst eher reservierte Coach.
Während Schalke mit einem Heimsieg seinen Vorsprung auf Werder auf fünf Punkte ausbauen könnte, liefe Werder bei einer Niederlage Gefahr, von St. Pauli oder Darmstadt überholt zu werden. Die Verfolger des Tabellenzweiten treffen am Samstagabend (20.30 Uhr) am Millerntor aufeinander. Würde den Grün-Weißen hingegen ein Sieg in Gelsenkirchen gelingen, wären sie drei Spieltage vor dem Saisonende wieder Spitzenreiter.
Schalke gab unter Büskens keinen Punkt ab
Im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Bundesliga-Aufstieg scheint jedoch Schalke den längsten Atem zu haben. Seit dem 3:4 gegen Hansa Rostock Anfang März haben die "Knappen" unter Interimstrainer Mike Büskens keinen Punkt mehr abgegeben. Werder kam zuletzt nicht über drei Unentschieden hinaus. Vor allem beim 1:1 gegen Sandhausen blieben wertvolle Punkte liegen. Was die Zähler gegen die Verfolger St. Pauli und Nürnberg wert sind, wird sich vermutlich erst zeigen, wenn Schalke diese Spiele absolviert hat - beide Mitkonkurrenten stehen noch auf der To-do-Liste des Tabellenführers.
Mögliche Aufstellungen
Schalke: Fraisl - Vindheim, Thiaw, Kaminski, Ouwejan - Itakura, Palsson - Drexler, Zalazar - Bülter - Terodde
Werder: Pavlenka - Rapp, Friedl, Jung - Weiser, Agu, Gruev - Bittencourt, Schmid - Füllkrug, Ducksch
