Werder Bremens Abwärtstrend hält an
Beim 0:2 in Leipzig sind die Norddeutschen zum achten Mal in Folge sieglos geblieben und rücken immer näher an die Abstiegsränge der Fußball-Bundesliga heran.
Die dritte Niederlage in Folge war am Sonnabend bereits zur Halbzeitpause besiegelt. Nach gutem Start hatte Bremen dem flüssigen Kombinationsspiel der Leipziger wenig entgegenzusetzen. Die Sachsen taten im zweiten Durchgang nur noch das Nötigste und brachten den Sieg souverän über die Zeit. Als Tabellen-13. sind die Hanseaten nur vier Zähler entfernt vom Relegationsrang.
Am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) geht es gegen Borussia Dortmund - auch wenn der BVB eine heftige Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart kassierte, dürften nur die kühnsten Optimisten an eine Bremer Trendwende glauben.
Parallelen zur Vorsaison, als nur über die Relegation der Klassenerhalt gelang, sieht Bremens Offensivspieler Leonardo Bittencourt nicht. "Es ist eine andere Mannschaft, sie ist etwas gefestiger als letztes Jahr, hat andere Ziele. Wir wussten vor der Saison, was auf uns zukommt. Vom Kopf her sind wir gewappnet", sagte er dem NDR.
Werder anfangs auf Augenhöhe
Werder startete in Leipzig forsch in die Partie. Bereits nach zwei Minuten flankte Josh Sargent von der Grundlinie in die Mitte, wo Kevin Möhwald nur ganz knapp am Ball vorbeirutschte. Romano Schmid kam zwar wenig später ans Spielgerät heran, drosch jedoch weit über das Tor (18.). Die Szenen zeigten, dass die Bremer anfangs mit dem Champions-League-Achtelfnalisten durchaus mithielten. Erst nach etwas mehr als 20 Minuten kombinierten sich die Leipziger erstmals leichtfüßig durch die Werder-Defensive, Justin Kluivert schoss jedoch über die Latte (21.).
Elfmeter bringt Bremen auf die Verliererstraße
Kurz darauf machten die Bremer ihren bis dahin guten Auftritt selbst kaputt. Beim Kopfballduell im Strafraum mit Yussuf Poulsen landete Ludwig Augustinssons Arm im Gesicht des Leipziger Angreifers - Schiedsrichter Sören Storks entschied sofort auf Elfmeter, den Marcel Sabitzer sicher verwandelte (26.). Mit der Führung im Rücken zog RB nun sein gefürchtetes Tempospiel auf und hätte durch Poulsen gleich zweimal erhöhen können (36., 39.). Aber das 2:0 war nur aufgeschoben: Dani Olmo umkurvte nach Hacken-Vorlage von Poulsen Werder-Verteidiger Christian Groß und spitzelte den Ball dann zum 2:0 ins Netz (41.).
Leipzig lässt das 3:0 liegen
Im zweiten Durchgang plätscherte die Partie dann dahin. Die Leipziger hatten einen Gang zurückgeschaltet und verwalteten das Ergebnis. Werder mühte sich weiterhin nach Kräften, doch Ideen und Kreativität in der Offensive, und vor allem der Ertrag blieben überschaubar.
Dass die Sachsen aber jederzeit wieder eine Schippe drauflegen konnten, zeigten sie in der 62. Minute: Amadou Haidara wurde nach einer schnellen Passfolge im Strafraum von Groß zu Fall gebracht, der Elfmeterpfiff blieb aber aus - Glück für Werder. Wenig später parierte Jiri Pavlenka gegen Kluivert (66.), und der Pfosten "rettete" nach einem Heber von Poulsen (69.). So blieb es bei den aus Bremer Sicht zwei Gegentoren - ein kleiner Trost für die schwächelnden Norddeutschen.
