Kiel bremst Bremen aus - Bitterer Rückschlag im Aufstiegskampf
Werder Bremen hat im Zweitliga-Aufstiegskampf einen herbe Heimpleite hinnehmen müssen und ist die Tabellenführung los. Nach einer 2:0-Führung verloren die Hanseaten noch 2:3 (2:1) gegen Holstein Kiel. Die "Störche" dürfen sich derweil über den sicheren Klassenerhalt freuen.
Das hätte so aus Bremer Sicht nie passieren dürfen. 2:0 in Führung, Chancen en masse in der zweiten Hälfte, um zu erhöhen - und am Ende stehen die Hanseaten im engen Aufstiegsrennen mit leeren Händen da. Gegen kämpferische Kieler, die nie aufsteckten, musste Werder nach zwei Eigentoren kurz vor Schluss das 2:3 durch Julian Korb hinnehmen und rutschte hinter Schalke, das in Sandhausen gewann, auf Tabellenplatz zwei ab. Gewinnt Darmstadt am Sonnabend gegen Aue, würden die Bremer sogar auf Rang drei abrutschen.
Werders Friedl: "So steigen wir nicht auf"
"Wir haben uns selbst geschlagen, hinten schlecht verteidigt und vorne die Chancen nicht gemacht", sagte Werder-Profi Marco Friedl. "So steigen wir nicht auf." Sein Trainer Ole Werner wollte mit seinem Team nicht so hart ins Gericht gehen: "Das ist ein Nackenschlag, da müssen wir nicht drum herumreden. Aber wir haben in der Vergangenheit schon gezeigt, dass wir Antworten auf solche Situationen finden können, wenn wir zusammenstehen."
Werder erwischte im ausverkauften Weser-Stadion einen perfekten Start. Nach zwei Minuten zappelte der Ball im Kieler Netz. Niclas Füllkrug stand nach einem missglückten Klärungsversuch von Stefan Thesker am zweiten Pfosten goldrichtig und traf zur frühen Führung der Gastgeber. Der vermeintliche Ausgleich der Gäste nur sieben Minuten später wurde wegen einer Abseitsstellung von Benedikt Pichler aberkannt.
Ducksch trifft vom Punkt - Eigentor durch Füllkrug
Werder war sichtlich beflügelt und legte nach. Füllkrugs Sturmpartner Marvin Ducksch traf souverän vom Punkt, nachdem Kiels Simon Lorenz einen Handelfmeter verursacht hatte (23.). Bremen hatte alles im Griff, bis zur letzten Aktion der ersten Hälfte. Nach einer Ecke lenkte Füllkrug einen eher ungefährlichen Schuss von Kwasi Okyere Wriedt unhaltbar für Werder-Keeper Jiri Pavlenka ab - der Anschlusstreffer für die "Störche" (45.+2).
Offener Schlagabtausch nach der Pause
Nach Wiederanpfiff wurde die ohnehin schon spannende Partie noch rasanter. Werder drückte auf die Entscheidung, doch Thomas Dähne im Kieler Kasten hatte etwas dagegen, hielt gegen Ducksch (46.), Leonardo Bittencourt (54.) und erneut Ducksch (62.) ganz stark. Zudem vergab Felix Agu noch eine Riesenchance zum 3:1 für die Gastgeber (51.).
Bitter für Bremen: Auch Jung trifft ins eigene Tor
Das sollte sich rächen. In der 71. Minute wollte Anthony Jung nach einer Hereingabe von Johannes van den Bergh klären, bugsierte das Leder aber ins eigene Tor. Wie bitter für Bremen, das 2:2 durch das zweite Eigentor. Füllkrug hätte in der 81. Minute alles in Ordnung bringen können, doch sein Kopfball ging knapp vorbei. Dann trat Korb auf den Plan, traf zum Sieg für Kiel und Werder bis ins Mark.
