VfL Wolfsburg feiert Sieg bei Kohfeldt-Debüt
Florian Kohfeldt hat ein erfolgreiches Debüt als Trainer des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg gefeiert. Die Niedersachsen setzten sich am Sonnabend mit 2:0 (0:0) bei Bayer Leverkusen durch.
Für den VfL war es der erste Sieg nach zuvor vier Liga-Niederlagen in Folge. Wettbewerbsübergreifend hatten die "Wölfe" seit dem 11. September in acht Pflichtspielen nicht mehr gewonnen, was vergangenen Sonntag zur Trennung von Trainer Mark van Bommel geführt hatte. Lukas Nmecha und Maximilian Arnold sorgten in Leverkusen mit ihren Treffern binnen weniger Minuten für die erhoffte Trendwende bei den Wolfsburgern, die in der Bundesliga-Tabelle wieder Anschluss an die Europapokalplätze hergestellt haben. VfL-Keeper Koen Casteels wehrte in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter ab.
"Ich bin sehr froh, dass wir heute einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben", sagte Torschütze Arnold nach der Partie - und lobte den neuen Coach: "Er hat uns sehr gut eingestellt. Die Intensität gegen den Ball war uns zuletzt ein wenig abhanden gekommen. Das war der richtige Schritt, den wir angehen mussten. Aber man weiß natürlich nicht, wie es gelaufen wäre, wenn der andere Trainer noch da wäre." Kohfeldt selbst war ebenfalls "sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Der Traumstart in die zweite Halbzeit hat uns natürlich in die Karten gespielt. Und wir haben es bis zum Ende gut verteidigt".
Für Wolfsburg geht es schon am Dienstag (18.45 Uhr) in der Champions League gegen RB Salzburg weiter, kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) steht das Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg an.
Nur wenig Torgefahr in Hälfte eins
Die "Wölfe" begannen in Leverkusen sehr engagiert und aggressiv. Ridle Baku mit einer Direktabnahme vom Strafraumrand (8.) und Nmecha aus spitzem Winkel (9.) zwangen Leverkusens Torwart Lukas Hradecky früh zu Paraden. Der VfL, bei denen Maximilian Philipp und Yannick Gerhardt neu in der Startelf waren, störte den Spielaufbau der Gastgeber früh. Erst in der 21. Minute gab es eine Torchance für die Bayer-Elf, Amine Adlis Schuss trudelte aber am Gehäuse von Casteels vorbei.
Der Belgier verbrachte eine weitestgehend entspannte erste Spielhälfte. Zwar wurde Leverkusen nach einer guten halben Stunde dominanter, kam aber kaum zu Torchancen, weil die Wolfsburger Defensive sicher stand. Lediglich einmal wurde es noch gefährlich, als Adli eine Hereingabe von Mitchell Bakker knapp verpasste (44.).
Wolfsburger Doppelschlag zum 2:0
Zum Wiederbeginn sorgte VfL-Coach Kohfeldt mit den Einwechslungen von Dodi Lukebakio und Paulo Otavio nicht nur für neuen Schwung auf der linken Seite - die beiden Neuen waren auch maßgeblich beteiligt am Wolfsburger Doppelpack: Erst bediente Lukebakio Nmecha, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einschoss (48.). Kurz darauf lief Paulo Otavio auf der linken Seite allen davon, seine Flanke landete bei Nmecha, dessen Kopfball jedoch von Hradecky pariert wurde. Der Nachschuss von Gerhardt wurde geblockt, aber Arnold setzte nach und traf aus 16 Metern ins Netz (51.). Mit seinem 31. Bundesligatreffer zog Rekordspieler Arnold in der Liste der VfL-Rekordtorschützen mit Tomislav Maric auf Rang sieben gleich.
VfL souverän, aber Rot für Lacroix
Beinahe hätten die Gäste wenig später schon alles klar gemacht, aber Nmecha scheiterte nach Gerhardts Vorarbeit im Eins-gegen-eins an Bayer-Keeper Hradecky (53.). Danach ließen es die Niedersachsen etwas ruhiger angehen und lauerten auf Konter. Einen solchen leitete Nmecha am eigenen Strafraum ein - nach einem Sprint über das gesamte Feld bediente er den mitgelaufenen Baku, doch der verstolperte (76.). Eine Minute später riskierte VfL-Keeper Casteels gegen Paulinho Kopf und Kragen, hatte den Ball aber sicher (77.) - das blieb letztlich die gefährlichste Aktion der Gastgeber, die keine Mittel gegen den kompakten Wolfsburger Abwehrverbund fanden.
Völlig unnötig aus Wolfsburger Sicht war die Rote Karte von Maxence Lacroix, der Lucas Alario im Strafraum am Trikot festhielt. Den fälligen Strafstoß von Alario wehrte Casteels jedoch ab (90.+6), sodass es beim 2:0 aus Wolfsburger Sicht blieb.
