VfB Oldenburg: Das sieht doch schon ganz gut aus ...
Ein achtbares Remis im Härtetest gegen einen niederländischen Erstligisten, namhafte Neuzugänge, positive Nachrichten vom DFB für die Nutzung des Marschwegstadions - die Dritte Liga kann für Aufsteiger VfB Oldenburg kommen.
"Wir haben ein gutes Spiel gegen einen starken Gegner gezeigt. Ich denke, man hat auch heute gesehen, dass wir immer Fußball spielen wollen. Wir wollten uns nicht verstecken - das ist uns super gelungen", erklärte VfB-Trainer Dario Fossi nach dem 1:1 (1:0) gegen die Go Ahead Eagles Deventer. Gleichwohl schrieb der Coach seinem Team aber auch weitere Aufgaben in den Wochenplan bis zum finalen Test am kommenden Sonnabend (15 Uhr in Loy/Kreis Ammerland) gegen Regionalligist SSV Jeddeloh: "Teilweise sind wir noch zu halbherzig angelaufen. Ein paar Spieler müssen beim Thema Fitness und Frische noch nachlegen - körperlich wie mental."
Torhüter Boevink stark - aber bleibt er auch?
Aber es gab einige positive Fingerzeige für Fossi. Bis auf Torhüter Sebastian Mielitz kamen alle anderen sechs Neuzugänge zum Einsatz. Aber auch die bisherigen VfB-Spieler überzeugten. So zeigte Torschütze Marten Schmidt, dass mit ihm trotz namhafter Konkurrenz im Mittelfeld zu rechnen ist. Auch Pelle Boevink bewies mit der einen oder anderen Parade, dass er das Duell um die Nummer eins im VfB-Tor mit dem Bundesliga-erfahrenen Mielitz nicht scheuen muss. Allerdings wird der Niederländer von klassenhöheren Clubs umworben und verlässt die Niedersachsen möglicherweise trotz seines Vertrages bis 2023.
Nachholbedarf im Sturm
Mit dem Verkauf Boevinks könnte aber VfB-Sportchef Sebastian Schachten das nötige Geld generieren, um den Nachholbedarf in der Offensive zu decken. Kapitän Max Wegner blickt zwar auf die Erfahrung von 92 Drittligaspielen zurück, ist aber alles andere als ein Knipser. Affamefuna Ifeadigo, dessen Vertrag ausgelaufen ist, machte gegen Deventer nur wenig Werbung für ein neues Arbeitspapier.
Topscorer Ayodele Adetula fällt wegen einer Außenbandverletzung im Knie vorerst aus. Auch die langzeitverletzten Flügelspieler Patrick Möschl und Pascal Richter stehen nicht zur Verfügung. Ein erprobter Stürmer stünde den Oldenburgern daher gut zu Gesicht, die Gerüchte um Benjamin Girth von Eintracht Braunschweig scheinen sich aber nicht zu bestätigen.
Erste fünf Heimspiele im Marschwegstadion
Gute Kunde gab es indes vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit der zeitgenauen Ansetzung der Spieltage zwei bis neun. Demnach muss der VfB keines der ersten fünf Heimspiele der Saison im Ausweichstadion in Hannover austragen: Die Partien gegen Meppen (23. Juli/14 Uhr), SV Elversberg (9. August/18.30 Uhr), SC Verl (21. August/13 Uhr), VfL Osnabrück (3. September/14 Uhr) und SpVgg Bayreuth (17. September/14 Uhr) finden allesamt im Marschwegstadion statt.
"Jedes Spiel in Oldenburg ist ein Segen für die VfB- und Fußball-Fans in der Stadt", freute sich Michael Weinberg inder "Nordwest Zeitung". Er sei froh und erleichtert, "wir setzen halt alles in Bewegung, um hier spielen zu können." Vor allem das Heimspiel gegen Elversberg war mit der ursprünglich vorgesehenen Anstoßzeit 19 Uhr ein klarer Kandidat für das Ausweichen nach Hannover. Laut der Lärmschutzverordnung müssen Heimspiele des VfB spätestens um 18.30 Uhr beginnen. "Wir sind sehr dankbar, dass sie uns entgegengekommen sind", erklärte Weinberg nach Gesprächen mit dem DFB und dem übertragenden Streamingdienst Magenta TV.