Sebastian Schindzielorz, Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum © IMAGO / Revierfoto

Schindzielorz und Jaissle - Wie stellt sich Wolfsburg neu auf?

Stand: 16.05.2022 15:03 Uhr

Beim VfL Wolfsburg hat nach der enttäuschenden Bundesliga-Saison die Zeit der Aufräumarbeiten begonnen. Nach der am Sonntag erfolgten Trennung von Coach Florian Kohfeldt könnte es zeitnah weitere Personalentscheidungen geben.

Auch wenn die Erstliga-Spielzeit mit dem 2:2 gegen den FC Bayern München am vergangenen Sonnabend einigermaßen versöhnlich für die lange Zeit abstiegsgefährdeten Niedersachsen endete, wird das Gesicht des Werksclubs in der neuen Serie ein anderes sein. Vornehmen sollen die Korrekturen am sportlich und charakterlich unausgewogenen Kader Sportdirektor Marcel Schäfer und Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Letzterer geht dabei in seine letzten Monate beim VfL. Das Ausscheiden des 58-Jährigen zum 31. Januar des kommenden Jahres ist beschlossene Sache. Der frühere Torwart selbst hat Schäfer als seinen Nachfolger ins Spiel gebracht.

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Doch möglicherweise gibt es auch eine externe Lösung. Wie das Fußball-Fachblatt "kicker" am Montag berichtete, beschäftigt sich Wolfsburg mit der Personalie Sebastian Schindzielorz. Der frühere VfL-Profi (von 2008 bis 2013) steht noch bis Jahresende beim Ligarivalen VfL Bochum als Sportvorstand unter Vertrag. Auch dank der klugen Personalpolitik des 43-Jährigen gelang dem Club im vergangenen Sommer der Aufstieg sowie nun der Klassenerhalt.

Schindzielorz und Schäfer ehemalige VfL-Teamkollegen

Für seinen Wechsel zu den "Wölfen" könnte die bessere Perspektive sprechen. Denn während die finanziellen Möglichkeiten bei den Bochumern begrenzt sind und der Verein im Normalfall seine Heimat daher in der zweiten Tabellenhälfte haben wird, kann am Mittellandkanal geklotzt statt gekleckert werden - Clubeigner Volkswagen sei dank.

Der Autobauer möchte die "Wölfe" auf internationaler Bühne sehen. Und Schindzielorz könnte mit Schäfer ein vielversprechendes Manager-Duo beim Aufbau einer Spitzenmannschaft bilden. Zwischenmenschlich dürfte es zwischen ihnen keine Probleme geben. Beide spielten fünf Jahre lang gemeinsam für den Werksclub.

Labbadia-Rückkehr wohl unwahrscheinlich

Ob Schindzielorz Schmadtke bereits vorzeitig ablösen könnte, ist reine Spekulation. Vorrang am Mittellandkanal hat aktuell ohnehin die Trainersuche. Eine von Wolfsburger Medien ins Spiel gebrachte Rückkehr von Ex-Coach Bruno Labbadia würde es wohl nur geben können, wenn Schmadtke nicht mehr in Amt und Würden wäre. Das Verhältnis beider war in Labbadias Zeit als VfL-Trainer von Anfang 2018 bis Mitte 2019 belastet. Trotz der Qualifikation für die Europa League verließ Labbadia deshalb die "Wölfe".

Ein Übungsleiter, der offenbar gut ins Anforderungsprofil der Wolfsburger Verantwortlichen passt, ist nach "kicker"-Informationen Matthias Jaissle vom österreichischen Meister RB Salzburg. Der 34-jährige Deutsche hatte zuletzt allerdings mehrfach betont, über das Saisonende hinaus in der Mozartstadt bleiben zu wollen. Zudem sollen auch andere Vereine an dem früheren Verteidiger der TSG Hoffenheim interessiert sein.

Hütter, Farke und Terzic weitere Kandidaten

Als weitere Kandidaten für die Kohfeldt-Nachfolger werden der just bei Borussia Mönchengladbach ausgeschiedene Adi Hütter sowie Daniel Farke gehandelt, der zuletzt in Russland arbeitete. Die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" spekuliert zudem, dass der Werksclub abermals bei Borussia Dortmunds Technischem Direktor Edin Terzic anklopft. Der frühere BVB-Coach sei bereits zweimal Thema beim VfL gewesen, heißt es.

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 15.05.2022 | 22:45 Uhr

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