Polizei: Keine rassistische Beleidigung gegen Osnabrücks Opoku
Nach dem abgebrochenen Spiel in der Dritten Liga zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück hat es eine überraschende Wende gegeben. Die Ermittlungen der Polizei haben einen Rassismus-Verdacht nicht bestätigt.
Der Staatsschutz der Duisburger Kriminalpolizei hat die Untersuchungen gegen einen Zuschauer beim Spiel im vergangenen Dezember vorläufig abgeschlossen. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Anderer Spieler gemeint - und keine Affenlaute
In der Mitteilung hieß es: "Geklärt werden konnte, dass der 55-jährige Tatverdächtige 'Du Affe kannst auch keine Ecke schießen' gerufen hat und damit mutmaßlich den Spieler Florian Kleinhansl und nicht Aaron Opoku gemeint hatte." Zudem haben die Ermittlungen nach Einschätzung der Polizei den Verdacht, dass auf der Tribüne Affenlaute imitiert wurden, nicht bestätigt. Der Staatsschutz hatte zuvor Videoaufnahmen ausgewertet und Spieler, Schiedsrichter, Zuschauer sowie Ordner vernommen, hieß es in der Mitteilung.
Staatsanwaltschaft prüft die Akte
Die Akte habe man nun der Staatsanwaltschaft übergeben. Dort hieß es zunächst nur, die Unterlagen seien eingegangen. Man werde den Fall prüfen und sich dann öffentlich äußern, kündigte eine Sprecherin auf Anfrage an.
Die Drittliga-Partie war kurz vor Weihnachten in der 33. Minute beim Stand von 0:0 durch Schiedsrichter Nicolas Winter erst unter- und anschließend abgebrochen worden. Ein Novum im deutschen Profifußball. Ein Zuschauer wurde beschuldigt, Opoku von der Tribüne aus beleidigt zu haben. Die Spieler des VfL Osnabrück sahen sich danach nicht im Stande, die Partie fortzusetzen. Im Anschluss daran gab es eine große Welle der Solidarität mit Opoku - aus dem Fußball, der Politik und Gesellschaft.
MSV Duisburg erleichtert
"Vorbehaltlich einer finalen und abschließenden Beurteilung durch die Staatsanwaltschaft sind wir sehr erleichtert darüber, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt und nach den heute veröffentlichten Ermittlungsergebnissen der Polizei, die dem MSV leider noch nicht vorliegen, der Rassismus-Verdacht nicht erhärtet hat", hatte der MSV Duisburg am Mittwochabend mitgeteilt: "Wir sind erleichtert, dass mit diesen vorläufigen Ergebnissen unsere Werte, unser Leitbild und unsere weltoffene Stadt nicht nachhaltig beschädigt wurden."
