Mehr als 1.000 Euro für ein Ticket? Werder und Hansa warnen
Zum Saisonfinale in der zweiten Fußball-Bundesliga boomt der Schwarzmarkthandel mit Eintrittskarten für bereits ausverkaufte Spiele. Werder Bremen und Hansa Rostock warnen davor, diese meist überteuerten Tickets zu erwerben.
Am Sonntag kommt es in Bremen (gegen Regensburg) und in Rostock (gegen den HSV) zu entscheidenden Partien um den Aufstieg in die Bundesliga (ab 15.30 Uhr im NDR Livecenter). Die Anspannung und Vorfreude bei den Fans steigt. "Die Ticketnachfrage ist unfassbar groß", sagte Werder-Finanzchef Klaus Filbry Radio Bremen. "Wir könnten das Spiel wahrscheinlich zwei- bis dreifach verkaufen. Das ist sicherlich einzigartig, was wir hier erleben."
Mehr als 1.000 Euro für ein Zweitliga-Spiel?
Beide Partien sind allerdings längst ausverkauft, weshalb der Schwarzmarkthandel blüht. Auf Online-Plattformen werden Karten für ein Vielfaches des eigentlichen Preises angeboten. 900 Euro sind es beim Werder-Spiel, für Hansa-Tickets werden zum Teil mehr als 1.000 Euro verlangt - für ein Zweitligaspiel.
Werders Filbry warnt vor Fälschungen
Beide Clubs wollen konsequent dagegen vorgehen. "Wir können nur dringend davon abraten, bei 'Viagogo' oder 'Ebay Kleinanzeigen' Karten zu erwerben", warnte Filbry: "Wenn wir dort Karten finden, sperren wir sie. Wer also eine Karte erwirbt, läuft Gefahr, dass die Karte gefälscht ist oder man keinen Zutritt bekommt."
"Wer zum eigenen Profit auf Hansa 'scheißt' und mit Karten dealt, hat bei uns nichts verloren. Hansa-Fan oder Hansa-Mitglied zu sein, ist kein Geschäftsmodell!" Hansa-Boss Robert Marien
Gerade Print@home-Tickets können mehrfach ausgedruckt und mehrfach verkauft werden. Dann gilt jedoch: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Der andere Kartenbesitzer wird es nicht mehr durch die elektronische Kontrolle schaffen und muss draußen bleiben.
Hansa droht mit Mitglieder-Ausschlüssen
Hansa Rostocks Vorstandsvorsitzender Robert Marien fand deutliche Worte: "Wer zum eigenen Profit auf Hansa 'scheißt' und mit Karten dealt, hat bei uns nichts verloren. Diese unverschämte und ekelhafte Abzocke werden wir nicht dulden." Jedes dieser "Geschäfte" sei ein "Schlag ins Gesicht für alle Mitglieder und Fans, die gern beim letzten Heimspiel dieser Spielzeit im Ostseestadion dabei gewesen wären".
Jeder entdeckte Fall sei bereits an eine Anwaltskanzlei übergeben worden. Sogenannte Schwarzmarktkarten werden für den Spieltag gesperrt, sagte Marien, der auch mit Mitgliederausschlussverfahren drohte. "Lasst diesen Blödsinn sein! Wir werden jeden Fall rigoros aufarbeiten und unseren rechtlichen Rahmen bis zum Letzten ausschöpfen."
