Hansa Rostock will heute gegen Magdeburg mit Wucht aus dem Tief
Die Zweitliga-Fußballer des FC Hansa Rostock hoffen am Sonnabend gegen den 1. FC Magdeburg auf den Befreiungsschlag. Nach vier Pleiten in den vergangenen fünf Partien heißt es für die Mecklenburger: verlieren verboten. Sonst könnte es ein ungemütlicher Herbst an der Küste werden.
"Wir müssen auf dem Platz liefern. Das ist das, was zählt", erklärte Hansa-Coach Jens Härtel. Klingt wie eine Phrase. Und ist auch eine. Aber was hätte der 53-Jährige auch groß anderes sagen sollen vor dem Duell heute (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) mit dem Aufsteiger?
Die Rostocker befinden sich zwar noch nicht im freien Fall, sollten aber schleunigst beginnen, wieder zu punkten, um nicht ins untere Tabellendrittel abzurutschen. Denn den nervenaufreibenden Abstiegskampf wollen sich die Hanseaten in dieser Serie eigentlich ersparen. Dafür wurden einige gestandene Spieler wie der Champions-League-erfahrene Luxemburger Sebastien Thill oder die Bundesliga-erprobten Rick van Drongelen und Anderson Lucoqui geholt.
Bis dato aber sind sie noch nicht die erhofften Stützen, was gewiss auch ein Grund für die Rostocker Negativserie ist.
Malone zurück, Rhein fällt weiter aus
Die Neuverpflichtungen harmonieren auf dem Rasen noch nicht wie gewünscht mit den gebliebenen Spielern. "Phasenweise haben wir ein gutes Positionsspiel. Über viele Phasen aber nicht. Räume sind entweder besetzt oder überbesetzt", brachte Härtel das derzeitige Dilemma auf den Punkt. Bis bei den Mecklenburgern ein Rädchen perfekt ins andere greift, wird wahrscheinlich noch ein wenig Zeit vergehen. Zumal Verletzungen den Optimierungsprozess immer wieder stoppen.
Verteidiger Ryan Malone ist nach auskurierter Fußverletzung zwar wieder einsatzbereit. Aber der enorm wichtige Mittelfeldmann Simon Rhein wird auch gegen Magdeburg ausfallen. Hinter den Einsätzen von Linksverteidiger Lucoqui sowie Außenangreifer Haris Duljevic stehen zudem Fragezeichen.
Härtel hofft auf besseres Zweikampfverhalten
Mögliche Ausfälle will Härtel jedoch nicht als Ausrede gelten lassen. Stattdessen fordert er von seinen einsatzfähigen Spielern Hingabe und Konzentration. Zwei Dinge also, die Hansa in der Auswärtspartie am vergangenen Sonnabend bei Fortuna Düsseldorf (1:3) in wichtigen Phasen vermissen ließ. "Wir müssen unsere Fehler abstellen, griffig in den Zweikämpfen sein und die Situationen, die wir bekommen werden, besser nutzen", forderte der Coach.
Der 53-Jährige hofft, dass seine Mannschaft gegen den FCM, den er 2018 in die Zweite Liga führte, "Wucht entwickelt".
"Wenn die Tür aufgeht, musst du durchgehen"
Chancen, Frustbewältigung zu betreiben, sollten sich gegen die unter Trainer Christian Titz stets offensiv ausgerichteten Magdeburger allemal ergeben. Natürlich sind auch Härtel die Defizite des Aufsteigers, der bereits 19 Gegentore kassierte, in der Arbeit gegen den Ball nicht verborgen geblieben. "Die letzten Spiele haben gezeigt, dass sie etwas zulassen. Wenn die Tür aufgeht, musst du durchgehen. Und wir müssen dafür sorgen, dass sie möglichst oft aufgeht", forderte der Trainer.
Mögliche Aufstellungen
Hansa Rostock: Kolke - Ananou, Malone, van Drongelen, Lucoqui - Dressel, Fröde, Pröger, Ingelsson, Schumacher - Verhoek
1. FC Magdeburg: Reimann - Bockhorn, Piccini, Gnaka, Bell Bell - Sechelmann, Müller, Condé - Kwarteng, Schuler, El Hankouri