Hannover 96 prüft Vereinsausschluss von Altkanzler Schröder
Nach dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) plant auch Zweitligist Hannover 96 Maßnahmen gegen Gerhard Schröder. Gegen den Altkanzler wird ein Vereinsausschluss geprüft. Borussia Dortmund hat dem 77-Jährigen bereits die Ehrenmitgliedschaft entzogen.
Das teilte der Gesamtverein dem früheren Bundeskanzler laut Vereinsmitteilung am Mittwoch mit. Grund sind die nach Ansicht des Vorstands "offensichtlich mit den Werten des Vereins widersprechenden Werte von Herrn Schröder in Verbindung mit seinen öffentlichen Äußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, seine aktuelle Tätigkeit beim russischen Konzern Rosneft sowie die angestrebte Tätigkeit beim ebenfalls russischen Konzern Gazprom".
Schröder, der als langjähriger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt, wurde um kurzfristige Stellungnahme gebeten sowie um Prüfung durch ihn selbst, "ob seine eigenen Werte noch mit den Werten des Vereins in Einklang stehen", heißt es in der Mitteilung von 96.
Ultimatum vom DFB
Auch der DFB hatte Schröder zuvor ein Ultimatum für den Verzicht auf Funktionen in russischen Staatskonzernen gestellt. Noch vor dem DFB-Bundestag am 11. März solle der SPD-Politiker entweder seine Ämter beim Energiekonzern Rosneft oder dem Gaspipeline-Betreiber Nord Stream niederlegen. Andernfalls solle der Bundeskanzler a.D. seine Ehrenmitgliedschaft im Verband aufgeben, teilten die DFB-Interimspräsidenten Hans-Joachim Watzke und Rainer Koch am Dienstag mit.
Bundesligist Borussia Dortmund ist bereits einen Schritt weiter. Die Westfalen entzogen Schröder mit sofortiger Wirkung die Ehrenmitgliedschaft.
