Bremens Spieler lassen sich für den Aufstieg in die Bundesliga auf einem Truck von den Fans feiern. © IMAGO / Nordphoto

Grün-weiße Party in Bremen: Werder feiert den Bundesliga-Aufstieg

Stand: 15.05.2022 21:30 Uhr

Grün-weißer Wahnsinn in Bremen! Werder ist wieder Fußball-Bundesligist. Im Saisonfinale am Sonntag schlugen die Hanseaten Regensburg 2:0 (1:0). Der Startschuss für eine ausgelassene Aufstiegsparty in Bremen.

von Matthias Heidrich

Die Bässe wummerten auf dem Osterdeich und die grün-weiße Menge feierte ihre Helden. Auf einem großen Truck mit überdimensionaler Musikanlage ging die Aufstiegsmannschaft rund um das Weserstadion auf Tour. "Der SVW ist wieder da", stand auf einem großen Banner geschrieben. Und zwar in der Ersten Liga.

"Ich hoffe, dass das der letzte Aufstieg ist, den wir mit Werder Bremen feiern - weil wir in der Ersten Liga bleiben." Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Filbry

Auf Feierlichkeiten am Montag auf dem Marktplatz werde aus Gründen der "Sicherheit, Vernunft und Kurzfristigkeit" in gemeinsamer Absprache mit der Stadt Bremen verzichtet, hatte Werder nach dem Sieg gegen Regensburg mitgeteilt. Mit der Truck-Tour ermöglichte der Club den Tausenden Bremer Fans so trotzdem eine gemeinsame Feier mit der Mannschaft, die alle auskosteten.

Platzsturm im Weserstadion

Die große Aufstiegs-Party hatte bereits mit dem Abpfiff Fahrt aufgenommen. Platzsturm der Fans, tanzende Spieler auf dem Rasen, das Weserstadion im Ausnahmezustand: Es gab kein Halten mehr. Die Werder-Anhänger strömten auf den Rasen und ließen ihrer Freude über den Wiederaufstieg nach einer turbulenten Zweitligasaison freien Lauf. Für einige Zuschauer nahm der Platzsturm - zuletzt ohnehin stark in der Kritik - allerdings ein unschönes Ende. Nach Angaben der Bremer Polizei wurden mehr als 20 Personen verletzt, die teilweise ins Krankenhaus gebracht wurden.

Werner: "Publikum hat uns heute getragen"

Mittendrin in der Jubeltraube war Werder-Trainer Ole Werner, der Architekt des Bremer Aufstiegs-Coup. Nüchtern norddeutsch war passé bei dem 34-Jährigen, der ausgelassen mit seinem Team tanzte. "Ich freue mich unheimlich für die Spieler, weil sie so viel investiert haben und über so viele Schwierigkeiten in diesem Jahr gegangen sind", sagte Werner. "Das Wie war heute scheißegal. Wir mussten dem Druck standhalten, und das haben wir mit Unterstützung des Publikums, das uns getragen hat, getan. Das ist alles, was zählt."

Ex-Werder-Profi Clemens Fritz kämpfte nach dem Triumph gar mit den Tränen. "Ich bin extrem erleichtert. Es ist für uns alle ein sehr emotionaler Moment", sagte der Leiter Profifußball und Scouting. "Ich dachte, ich habe in diesem Stadion schon alles erlebt und wurde heute wieder überrascht."

Duo Füllkrug/Ducksch liefert wieder

Die Stimmung in der Hansestadt war schon vor dem Anpfiff erstligareif. Rund 12.000 Werder-Fans zogen vom Rathaus zum Weserstadion und machten Bremen zur grün-weißen Partyzone. Auch in der Arena stand die grün-weiße Wand von Beginn an wie eine Eins hinter ihrer Mannschaft.

Niclas Füllkrug stellte gegen Regensburg mit dem 1:0 nach zehn Minuten die Weichen früh auf Sieg. Als Vorbereiter glänzte "Lückes" kongenialer Sturmpartner Marvin Ducksch. In der zweiten Hälfte traf dieser dann selbst zum 2:0 (50.). Füllkrug 19 Saisontreffer, Ducksch sogar 21 - die Tore des Traum-Duos bereiteten Bremen den Weg zurück in die Bundesliga.

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Werder auf seinem Weg nicht zu stoppen

Regensburg schenkte die Partie keineswegs ab, hielt gut dagegen. Doch Werder war auf den letzten Metern seines langen Wegs zurück in die Erste Liga nicht zu stoppen.

Schwacher Saisonstart, der Impfpass-Skandal um Trainer Markus Anfang samt Trennung, Glücksgriff Werner und nun der Wiederaufstieg: So geht der Schnelldurchlauf einer denkwürdigen Saison, die am Sonntag im Weserstadion ihr Happy End fand.

Den Fans und der Mannschaft war die Vergangenheit in diesem Moment egal. Für sie zählte nur der Moment und die spontane grün-weiße Werder-Party. "Ich habe keine Ahnung, wir haben nichts geplant. Interessiert mich auch nicht, ich laufe irgendwie hinterher", sagte Fritz. Werder-Coach Werner hatte da schon eher einen Plan, oder besser gesagt, genug Selbstvertrauen für die anstehenden Feierlichkeiten auf dem Truck getankt: "Ich traue mir zu, nicht zu enttäuschen."

34.Spieltag, 15.05.2022 15:30 Uhr

Werder Bremen

2

J. Regensburg

0

Tore:

  • 1:0 Füllkrug (10.)
  • 2:0 Ducksch (51.)

Werder Bremen: Pavlenka - Veljkovic, Toprak, Friedl - Groß (90. Gruew) - Weiser (90. Agu), A. Jung - R. Schmid (56. N. Schmidt), Bittencourt (79. Rapp) - Füllkrug, Ducksch
J. Regensburg: Weidinger - Saller (85. D. Otto), Breitkreuz, J. Elvedi, Wekesser - Gimber, Besuschkow (85. Faber) - Beste (68. Makridis), Shipnoski (68. Yildirim) - Boukhalfa (75. Zwarts), Albers
Zuschauer: 41000 (ausverkauft)

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Werder-Stürmer Karl-Heinz Riedle (M.) wird von den Fans gefeiert © picture-alliance / dpa

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 15.05.2022 | 22:50 Uhr

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