"Er wird fehlen" - Reaktionen zum Tod von Uwe Seeler
Die Stadt Hamburg und eine ganze Fußball-Nation trauern um Uwe Seeler. Die HSV-Ikone starb am Donnerstag im Alter von 85 Jahren. Reaktionen zum Tod von "Uns Uwe".
"Er war Vorbild für viele, Fussballlegende und natürlich Hamburger Ehrenbürger. Zu seinem 80. Geburtstag durfte ich die Tischrede halten: 'So wie #UnsUwe möchten wir eigentlich alle sein: selbstbewusst und bescheiden.' Er wird fehlen", teilte Bundeskanzler Olaf Scholz via Twitter mit. Die Stadt Hamburg verabschiedete sich auf ihrer Webseite von ihrem Ehrenbürger: "Mit Uwe Seeler verliert die Hansestadt Hamburg einen Ausnahme-Fußballer und besonderen Menschen. Tschüs, Uwe!".
"Der größte HSVer aller Zeiten ist gestorben"
Der HSV färbte das Logo bei Twitter in schwarz-weiß um und schrieb. "Der größte HSVer aller Zeiten ist im Alter von 85 Jahren gestorben." Die Fahnen vor dem Volksparkstadion wehen auf halbmast. "Uwe Seeler wird für immer einen festen Platz in unseren Herzen innehaben. Mit seiner so sympathischen und herzlichen Art ist und bleibt er ein Vorbild für viele Menschen - im HSV und darüber hinaus", sagte Vereinspräsident Marcell Jansen.
Seinem Herzensclub hatte Seeler ein Leben lang die Treue gehalten und sogar ein Angebot von Inter Mailand in Höhe von damals ungeheuren 1,2 Millionen Mark abgelehnt. Mit 507 Treffern ist er noch heute unangefochtener Rekordtorschütze des Clubs. "Uwe Seeler steht für alles, was einen guten Menschen auszeichnet: Bodenständigkeit, Loyalität, Lebensfreude, zudem war er stets nahbar. Er ist der Inbegriff des HSV", so Sportvorstand Jonas Boldt. "Wir werden ihn nie vergessen und immer in Ehren halten."
Flick: "Ein Vorbild für Generationen von Nationalspielern"
Der deutsche Fußball verneigte sich vor dem 72-maligen Nationalspieler, der ein Inbegriff an Bodenständigkeit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Treue war. Seeler sei ein "Vorbild für Generationen von Nationalspielern" gewesen, konstatierte Bundestrainer Hansi Flick. "Mit seiner bodenständigen, bescheidenen und zurückhaltenden Art hat er auch neben dem Platz die Menschen begeistert und für sich eingenommen. Wir haben es immer genossen, ihn um uns zu haben. Uwe Seeler hat uns inspiriert. Wir alle bei der Nationalmannschaft und beim DFB werden ihn sehr vermissen." Seelers Name sei Sinnbild für Vereinstreue und Loyalität.
"Uwe Seeler war ein außergewöhnlicher Fußballer, vor allem aber ein außergewöhnlicher Mensch", betonte Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball-Liga (DFL). "All dies, gepaart mit einer Bescheidenheit, die ihresgleichen suchte, hat ihn zu einem Idol und zu einem Vorbild für Millionen Menschen werden lassen."
Seeler habe weit über den Fußballplatz hinaus gewirkt, so Bernd Neuendorf. "In Uwe Seeler verlieren wir einen der besten Fußballer, den Deutschland je hatte. Nach Fritz Walter war er der zweite Ehrenspielführer des DFB, ein Idol für Generationen, ein echtes Vorbild. Viele seiner Tore sind unvergessen", sagte der DFB-Präsident: "Mit seiner Stiftung setzte er sich für bedürftige und unverschuldet in Not geratene Menschen ein, außerdem engagierte er sich auch leidenschaftlich für die DFB-Stiftung Sepp Herberger."
Die deutschen Fußballerinnen liefen am Donnerstagabend im EM-Viertelfinale gegen Österreich mit einem Trauerflor auf. "Wir werden auch für ihn spielen", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor der Partie, die Deutschland mit 2:0 gewann.
Infantino: "Eine der größten Legenden des deutschen Fußballs"
FIFA-Präsident Gianni Infantino sagte: "Die Nachricht von Uwe Seelers Tod macht uns alle tief betroffen. Er ist eine der größten Legenden des deutschen Fußballs. Seine Leistungen und Rekorde werden unvergessen bleiben. Er war nicht nur ein großartiger Stürmer, sondern überdies ein Vorbild an Bescheidenheit und Bodenständigkeit.
FC St. Pauli: "In der Trauer vereint"
Der FC St. Pauli, ewiger Stadtrivale des HSV, beschrieb Seeler als "herausragenden Fußballer und Hamburger, ein Vorbild an Fairness und Bodenständigkeit. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und Freund*innen sowie dem HSV. In den Farben getrennt, in der Trauer vereint." Seeler sei auch am Millerntor immer ein sehr gern gesehener Gast gewesen, so St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich. "Wir bedanken uns für alles, was er für den Fußball geleistet hat!"
Magath: "Ein trauriger Tag"
"Das ist ein trauriger Tag für den gesamten deutschen Fußball, für den HSV und vor allem auch für mich. Eines der größten Fußball-Idole, das menschlich und sportlich immer ein Vorbild war, hat uns verlassen und damit eine große Lücke hinterlassen", teilte Felix Magath mit.
Der Tod von Uwe Seeler treffe die deutsche Fußballseele in ihrem tiefsten Inneren, so Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München: "Uns Uwe war ein Volksheld, es gab keinen Fan in Deutschland, der ihn nicht verehrt hat. Seeler hat die Nation bewegt - auch über das Spiel hinaus. Der FC Bayern ist in Trauer vereint mit seiner Familie, den Angehörigen und Freunden."
Fußballschuhe von IOC-Boss Bach hießen Seeler
Auch IOC-Präsident Thomas Bach zeigte sich bestürzt vom Tod des stets gut gelaunten und freundlichen Fan-Lieblings. "Die Nachricht erfüllt mich mit großer Trauer. Er war mit seiner fußballerischen Leistung, seiner Bodenständigkeit und seiner Vereinstreue für mich in meiner Kindheit und Jugend ein großes Vorbild", so der Chef des Internationalen Olympischen Komitees. Seine ersten Fußballschuhe hätten deswegen den Namen Uwe Seelers getragen. "Meine Gedanken sind bei seiner Frau Ilka und seiner Familie."