DFB-Pokal: VfL Wolfsburg glanzlos eine Runde weiter
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat ohne Glanz die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Die Niedersachsen gewannen am Samstagabend dank eines späten Treffers von Omar Marmoush mit 1:0 (0:0) beim Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena.
Es hatte schon stark danach ausgesehen, als ob die Wolfsburger noch eine Zusatzschicht würden ableisten müssen. Dann aber war der ägyptische Angreifer zur Stelle und köpfte die Kugel in der Nachspielzeit ins Netz. Damit ist für die Niedersachsen die Spielzeit im DFB-Pokal schon jetzt erfolgreicher als in der Vorsaison. Vor Jahresfrist schieden sie aufgrund eines Wechselfehlers des damaligen Trainers Mark van Bommel in der Partie bei Preußen Münster nachträglich nach einem Urteil des DFB-Bundesgerichts aus. Für Niko Kovac war es somit ein erfolgreiches Pflichtspieldebüt als Coach des VfL Wolfsburg.
"Jena hat es über 90 Minuten sehr gut gemacht, hat wirklich alles gegeben. Aber wir sind weitergekommen. Und aufgrund der Chancen ist das auch verdient, denke ich", sagte der 50-Jährige. "Klar: Wenn man in der Nachspielzeit sein Tor erzielt, dann ist das glücklich. Aber jede erste Pokalrunde ist schwierig."
"Wölfe" noch ohne Durchschlagskraft
Kovac hatte für die Partie im Ernst-Abbe-Sportfeld auf zwei Stammkräfte verzichtet. Der neue Kapitän Maximilian Arnold musste aufgrund von Rückenproblemen passen, Max Kruse fehlte angeschlagen. Die Niedersachsen waren zwar in der ersten Hälfte das überlegene Team, richtig zwingend aber wiederum auch nicht. Über drei ganz ordentliche Gelegenheiten - durch Jonas Wind (8.) sowie Omar Marmoush nach Doppelpass mit Wind (32.) und Sebastiaan Bornauw (45.) - kamen sie nicht hinaus. Jena hielt gut dagegen und hätte in der 43. Minute durch Pasqual Verkamp die Führung erzielen können. So ging es aber mit dem 0:0 in die Kabinen.
Wind und Kaminski lassen Top-Chancen aus
Nach Wiederbeginn stieg der Unterhaltungswert der Partie rapide an. Den ersten Beitrag dazu lieferten die Norddeutschen: Nach guter Vorarbeit von Ridle Baku schoss Wind den Ball aus acht Metern an die Unterkante der Latte, von dort sprang die Kugel einen halben Meter vor die Torlinie (48.). Wenig später blockte Bournauw noch so gerade eben einen Schuss des Jenaers Justin Schau (50.).
In der Folgezeit waren sogar der Viertligist dem ersten Tor des Abends näher. VfL-Torhüter Koen Casteels musste vor dem einköpfbereiten René Lange retten (59.). Auf der anderen Seite vergab der erst kurz zuvor eingewechselte Jakub Kaminski eine Top-Chance. Er platzierte seinen Kopfball nicht, sodass Jenas Keeper Kevin Kunz parierte (66.).
Marmoush entscheidet in der Nachspielzeit die Partie
Die Jenaer Fans stimmten bald höhnische Gesänge in Richtung des Favoriten an: "Erste Liga - keiner weiß warum!" Doch die "Wölfe" gaben wenig später die Antwort darauf: In der Nachspielzeit trat Josip Brekalo den Ball per Freistoß in die Strafraummitte, und dort war Marmoush zur Stelle und köpfte ein - eine Punktlandung für die Niedersachsen.