Champions League: Wolfsburgs Frauen ziehen ins Halbfinale ein
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben es geschafft! Durch ein 2:0 (1:0) gegen den Arsenal WFC (Hinspiel: 1:1) erreichten sie am Donnerstag das Halbfinale der Champions League. Dort wartet nun der FC Barcelona, der sich vor der Weltrekordkulisse von 91.553 Zuschauern gegen Real Madrid durchgesetzt hatte.
Die Niedersächsinnen feierten vor 11.293 Fans einen verdienten Erfolg. Wettbewerbsübergreifend ist das Team von Trainer Tommy Stroot jetzt seit 15 Partien ungeschlagen. Zum ersten Mal seit acht Jahren spielten die VfL-Frauen wegen der erhöhten Kartennachfrage wieder in der Arena. Gegen Titelverteidiger Barcelona dürfte die Kulisse (29./30. April) noch größer sein. Zuvor steht aber am 22. oder 23. April das Hinspiel in Katalonien an.
"Ich bin wahnsinnig stolz, dass wir heute unser wahres Gesicht gezeigt haben." Tommy Stroot, Trainer des VfL Wolfsburg
Das Team habe es Arsenal in "jeder Minute schwer gemacht", ergänzte Abwehrspielerin Kathrin Hendrich. Dass die Fans dabei "so mitgegangen sind und uns angefeuert haben - Gänsehaut pur".
Für die Frauen des VfL Wolfsburg geht es nach dem Erfolg gegen Arsenal jedoch schon am Wochenende anspruchsvoll weiter: Am Sonntag (14 Uhr, live im Sportclub und bei NDR.de) kommt es zu Hause in der Bundesliga zum Gipfeltreffen gegen den FC Bayern München.
Joord schießt Wolfsburg schnell in Führung
Gegen die Londonerinnen stand überraschend die schnelle, technisch starke polnische Nationalspielerin Ewa Pajor wieder im Kader des VfL - zum ersten Mal nach ihrer Knie-Operation im Oktober. Sie nahm zunächst auf der Ersatzbank Platz.
Von dort aus sah sie einen sehr engagierten Beginn ihrer Teamkolleginnen auf dem Rasen. Diese machten viel Druck und schnürten die Gäste sofort in deren eigener Hälfte ein. Und der große Einsatz zahlte sich früh aus: Nach einem Eckball von der rechten Seite leitete Sveindis Jonsdottir im Getümmel den Ball weiter. Die Niederländerin Jill Roord, die erst im vergangenen Sommer vom Gegner zum VfL gewechselt war, reagierte fix und beförderte die Kugel zum 1:0 für die "Wölfinnen" über die Torlinie (9.).
Nur weitere neun Minuten später jubelte das Stroot-Team ein weiteres Mal. Allerdings zu früh. Das Tor von Tabea Waßmuth, die im Hinspiel die Führung erzielte hatte, wurde per Videobeweis aberkannt.
Die Wolfsburgerinnen blieben auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte klar bestimmend. Sie versäumten es angesichts weiterer guter Chancen für Jonsdottir (34.) und Svenja Huth (36.) jedoch, deutlicher als mit einem 1:0 in die Pause zu gehen.
Eigentor beschert Wolfsburg die 2:0-Führung
Angetrieben von ihrer Kapitänin Kim Little, wurde Arsenal nach einer knappen Stunde Spielzeit gefährlicher. Nach einem Fehler von VfL-Torhüterin Almuth Schult besaß Vivianne Mediema eine gute Chance zum Ausgleich. Ihr Schuss landete am Außennetz (60.). Es war wie ein Weckruf für die VfL-Frauen. Sie taten danach offensiv wieder mehr - und das wurde belohnt: Eine Hereingabe von Jonsdottir von der linken Außenbahn beförderte Leah Williamson zum 2:0 für Wolfsburg ins eigene Tor (73.).
Nun benötigte Arsenal zwei Tore, um die Verlängerung zu erreichen. Das erste davon hätten die Gäste beinahe postwendend erzielt. Miedema köpfte aber den Ball an die Latte, und den anschließenden Kopfball von Williamson lenkte Schult mit einer starken Flugparade an den Pfosten (75.).
Großes Glück hatten die Gastgeberinnen auch, dass Schults zu späte Rettungsaktion gegen Nikita Parris (88.) nicht mit einem Strafstoß geahndet wurde. Die Szene wurde sogar noch per Videobeweis überprüft - überraschenderweise blieb es bei der Entscheidung: kein Elfmeter! Wenig später erklang der Schlusspfiff. Es war das Startsignal für die Wolfsburger Feierlichkeiten.
