Mit Kohfeldt in die Krise: VfL Wolfsburg unterliegt VfB Stuttgart
Langsam, aber sicher schlittert der VfL Wolfsburg in eine handfeste Krise. Gegen den VfB Stuttgart kassierten die Niedersachsen am Samstagabend mit 0:2 (0:1) ihre fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge.
Alarmierend war nicht nur das nackte Ergebnis, vielmehr dürfte die Art und Weise Trainer Florian Kohfeldt, der so erfolgreich in seine Wolfsburger Tage gestartet war, die eine oder andere schlaflose Nacht bescheren. Ausgerechnet der VfL-Leihgabe Omar Marmoush war es zu verdanken, dass die "Wölfe" vor 5.000 Zuschauern nur zwei Gegentore kassierten. Der Ägypter lupfte einen Handelfmeter in der Schlussphase überheblich an die Latte. In der Tabelle rutschte Wolfsburg auf Rang zehn ab.
"Wir hatten genug Chancen, aber irgendwie will der Scheiß-Ball nicht rein", ärgerte sich Wolfsburgs Antreiber Maximilian Arnold. "Das Selbstvertrauen wächst nicht. Und momentan gelingt den anderen alles. Stuttgart hat mit den beiden ersten Schüssen zwei Tore erzielt."
Wolfsburg mit Elan, aber ohne Zug zum Tor
Dabei war Kohfeldts Mannschaft zu Beginn der Partie anzumerken gewesen, dass sie nach dem Aus in der Champions League schnelle Wiedergutmachung leisten wollten. Sie war spielbestimmend, aber insgesamt nicht zielstrebig genug.
Wie es geht, machten die Schwaben vor, die zuletzt am 15. Mai auswärts gewonnen hatten. Marmoush leitete eine Hereingabe mit etwas Glück zum aufgerückten Konstantinos Mavropanos weiter und der Grieche hämmerte den Ball aus 20 Metern in den Winkel. Torhüter Koen Casteels war beim schon vierten Saisontreffer des Verteidigers machtlos (25.).
Die "Wölfe" brauchten einen Freistoß, um erstmals wirklich gefährlich zu werden. Der Schuss von Arnold aus 17 Metern kam aber genau auf Florian Müller im VfB-Tor (28.).
Stuttgart vor dem VfL-Tor eiskalt
Mit Wout Weghorst, Lukas Nmecha, Luca Waldschmidt und Renato Steffen war Wolfsburg auf dem Papier durchaus offensiv ausgerichtet. Das Problem: Ein Zusammenspiel fand kaum einmal statt, Torchancen blieben auch in der zweiten Spielhälfte Mangelware.
Doch nicht nur das, die VfL-Abwehr machte es den Gästen weiter viel zu einfach. Nach einem unnötigen Ballverlust im Spielaufbau liefen die Niedersachsen einem Konter hinterher - Philipp Förster traf in der 63. Minute zum 2:0 für Stuttgart.
Kohfeldt: Drei Wechsel gleich eine Chance
Kohfeldt, der zuvor bereits zweimal verletzungsbedingt zum Handeln gezwungen gewesen war, reagierte mit einem Dreifachwechsel (66.). Um ein Haar hätte sich das schnell ausgezahlt. Nachdem Müller einen Schuss von Joker Felix Nmecha nur hatte abklatschen lassen, schoss sein Bruder Lukas jedoch drüber (69.).
Das einzig Positive aus Wolfsburger Sicht blieb damit der verschossene Elfmeter von Marmoush, nachdem Arnold den Ball im Strafraum an den ausgestreckten Arm bekommen hatte (80.). Eine Reaktion der "Wölfe" blieb aus, auch die fünfminütige Nachspielzeit verstrich ohne nennenswerte Chance der Hausherren.
