Bremens Jens Stage (r.) und Freiburgs Daniel-Kofi Kyereh kämpfen um den Ball. © picture alliance/dpa | Tom Weller

Werder Bremen: Englische Woche endet in Freiburg mit dritter Niederlage

Stand: 22.10.2022 17:24 Uhr

Drei Spiele, drei Niederlagen: Die englische Woche hat für Werder Bremen die Träumereien vom Europapokal erst mal beendet. Nach dem Aus im DFB-Pokal kassierten die Hanseaten beim SC Freiburg mit dem 0:2 (0:0) auch in der Liga die nächste Niederlage.

von Florian Neuhauss

Nach einer frühen Roten Karte gegen Kapitän Marco Friedl wurde die Aufgabe beim Bundesliga-Dritten für den Aufsteiger am Sonnabend im Breisgau zur ganz hohen Hürde. Erst die Niederlage gegen Mainz (0:2), dann im Pokal in Paderborn (4:5 i.E.) - nach der Freiburger Führung Mitte der zweiten Hälfte hatte Werder nicht mehr allzu viel zuzusetzen.

"Die Rote Karte war spielentscheidend. Vielleicht hätte man ihn lieber laufen gelassen. Es war ein sehr schwieriges Spiel mit kaum Ballbesitz - und eigentlich sind wir nur hinterher gelaufen." Niclas Füllkrug

Nach Platz fünf vor der englischen Woche sieht es nur acht Tage später ganz anders aus: Pokal-Frust und in der Liga ging es runter auf Rang elf. Aber der Abstand nach unten ist nach wie vor beruhigend. "Das war keine gute Woche, aber dafür gibt es Gründe. Die liegen einerseits im Fußballerischen, andererseits im Kopf", sagte Niclas Füllkrug nach dem Spiel.

Werder verdaut Platzverweis schnell

Nach eher gemächlichem Beginn ging es plötzlich hoch her. Freiburgs Michael Gregoritsch legte den Ball geschickt an Friedl vorbei. Der Österreicher brachte seinen Landsmann zu Fall - und war nach Ansicht von Schiedsrichter Bastian Dankert letzter Mann. Rot wegen einer Notbremse war für Werder bitter, aber vertretbar (14.). Der folgende Freistoß hätte dann fast schon zum 1:0 für Freiburg geführt, aber Kiliann Sildillia schob den Ball aus wenigen Metern am Bremer Tor vorbei.

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Werder-Coach Ole Werner verzichtete auf Wechsel, Ilia Gruev und Jens Stage rückten auf dem Platz jeweils eine Position nach hinten. Freiburg war nun deutlich spielbestimmend, aber die Deckung der Norddeutschen stand. Die Hausherren spielten teilweise wie im Handball um den Strafraum herum - eine Lücke tat sich aber kaum mal auf.

Grifo knackt das Bremer Abwehrbollwerk

Nach der Pause wurden die zehn Bremer mutiger. Ein Schuss von Füllkrug, der sich nun in jeden Zweikampf warf, wurde noch zur Ecke abgefälscht. Im Anschluss an diese kam Anthony Jung zum Abschluss, der Ball flog aber drüber (54.).

Der Mut zahlte sich nicht aus - ganz im Gegenteil. Freiburgs Vincenzo Grifo setzte sich kurz darauf über die rechte Seite der Norddeutschen durch. Die Hereingabe des italienischen Nationalspielers rutschte an allen Bremern vorbei, und Lukas Kübler traf mit voller Wucht zum 1:0 (56.).

Pavlenka kassiert einen "Panenka"

Und war die Abwehrmauer einmal durchbrochen, hätte es schnell ganz bitter für Werder werden können. Doch Keeper Jiri Pavlenka zeigte seine ganze Klasse: Mit einer Flugeinlage verhinderte der Tscheche drei Minuten nach dem 0:1 gegen den eingewechselten Ritsu Doan genauso das 0:2 wie bei den Schüssen von Grifo (62.) und Gregoritsch (66.), der nach einem haarsträubenden Fehlpass von Gruev frei vor dem Tor aufgetaucht war.

Die Entscheidung war aber nur vertagt. Ein Einwurf knackte dann die Bremer Defensive erneut. Felix Agu brachte den durchgelaufenen Grifo im Strafraum zu Fall - Elfmeter! Und Pavlenka kassierte einen "Panenka": Der Keeper tauchte ins rechte Eck ab, Grifo lupfte den Ball zentral ins Netz (80.) und löste mit seinem 39. Treffer Luca Toni als italienischen Bundesliga-Rekordtorjäger ab.

Die Bremer interessierte das herzlich wenig, sie müssen schnell den Trend stoppen. Schon am Freitag wartet das Heimspiel gegen Hertha BSC.

11.Spieltag, 22.10.2022 15:30 Uhr

SC Freiburg

2

Werder Bremen

0

Tore:

  • 1:0 Kübler (56.)
  • 2:0 Grifo (80., Foulelfmeter)

SC Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart (88. K. Schlotterbeck), Günter - Keitel (46. Doan), Höfler (90.+1 M. Eggestein) - Sildillia, Kyereh (90.+1 Petersen), Grifo (88. Höler) - Gregoritsch
Werder Bremen: Pavlenka - Pieper, Friedl, A. Jung - Weiser (65. Agu), Gruew, Buchanan (88. Chiarodia) - R. Schmid (76. Burke), Stage (76. Dinkci) - Füllkrug, Ducksch
Zuschauer: 34700 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 23.10.2022 | 22:50 Uhr

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