4:1! Werder Bremen zerlegt Schalke und stürmt an die Spitze
Fußball-Zweitligist Werder Bremen hat im Aufstiegsrennen ein Zeichen gesetzt. Nach zuvor drei Remis in Folge gewannen die Hanseaten am Sonnabend beim bisherigen Tabellenführer Schalke 04 eindrucksvoll und auch in der Höhe verdient mit 4:1 (2:0).
Durch den Dreier übernahm das Team von Trainer Ole Werner wieder die Spitzenposition in der Tabelle und hat einen Zähler Vorsprung auf die zweitplatzierten Gelsenkirchener. Da die Hanseaten ein im Vergleich zur Konkurrenz leichtes Restprogramm haben, sind die Aussichten auf die direkte Rückkehr in die Bundesliga nach diesem Sieg deutlich gestiegen. Werder hat noch zwei Heimspiele, am kommenden Freitag (18.30 Uhr) gegen Holstein Kiel (1:1 gegen Heidenheim) und am letzten Spieltag gegen Jahn Regensburg. Dazwischen geht es zum designierten Absteiger Erzgebirge Aue.
"Das war heute ein sehr wichtiger Sieg und ich glaube auch, ein Zeichen", sagte Niclas Füllkrug nach der Partie: "Wir haben heute das gezeigt, was wir in den letzten Spielen ein bisschen vermissen gelassen haben, diese eiskalte Chancenverwertung." Trainer Ole Werner lobte bei seinem Team die "Bereitschaft, das Lauf- und Zweikampfverhalten sowie das sehr gute Pressing, das wir gespielt haben".
Zwei Werder-Ecken, zwei Tore
Die Bremer, bei denen Mitchell Weiser und Ilia Gruev die fehlenden Milos Veljkovic (Muskelfaserriss) und Christian Groß (positiver Corona-Test) ersetzten, suchten ihr Heil in der Offensive. Ausgerechnet eine Co-Produktion der Startelf-Neulinge sorgte für die frühe Gästeführung: Nach einem kurz ausgeführten Eckball durfte Weiser aus 25 Metern frei schießen, S04-Keeper Martin Fraisl ließ den Ball prallen, und Gruev war per Kopf zur Stelle (9.). Schalke wirkte geschockt und brauchte lange, um erstmals gefährlich zu werden. Simon Terodde schoss nach einem Konter aus aussichtsreicher Position über das Tor (22.).
Während die Gelsenkirchener um Spielkontrolle bemüht waren, dabei aber viel zu hektisch agierten, schlugen die Hanseaten eiskalt ein zweites Mal zu: Wieder nach einer kurz ausgeführten Ecke, wieder über Weiser, der diesmal aber nicht schoss, sondern gefühlvoll flankte - Füllkrug köpfte aus kurzer Distanz völlig frei ein (26.). Gegen die zweikampfstarken Bremer gab es für die Gastgeber auch danach kaum ein Durchkommen, im Gegenteil: Marvin Ducksch hatte sogar den dritten Gästetreffer auf dem Fuß, lupfte den Ball jedoch nur ans Außennetz (43.).
Ducksch-Doppelpack macht alles klar
Knapp acht Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da war die Partie vor 62.271 Zuschauern in der ausverkauften Schalker Arena durch einen Doppelpack von Ducksch entschieden. Erst traf der Werder-Stürmer nach Pass von Füllkrug aus dem Strafraumgewühl (51.), dann hatte er Glück, dass sein Schuss aus gut 18 Metern von Ko Itakura noch abgefälscht wurde (53.).
Im Gefühl des sicheren Sieges schaltete Werder einen Gang zurück. Schalke fand nun ab und zu den Weg in Richtung Gäste-Tor, blieb dabei aber lange glücklos. Darko Churlinov scheiterte zweimal an Keeper Jiri Pavlenka (61., 80.), Marcin Kaminski köpfte knapp am Gehäuse vorbei (68.), ebenso Itakura (85.). Kurz vor dem Ende war Terodde dann der Ehrentreffer vergönnt (88.). Am klaren Erfolg der Bremer, denen in dieser Form der Bundesliga-Aufstieg wohl kaum noch zu nehmen ist, änderte dies natürlich nichts mehr.
