2:0 im Nordduell - Hansa Rostock überrollt den FC St. Pauli
Fußball-Zweitligist Hansa Rostock hat am Sonntag das Nordduell gegen den FC St. Pauli verdient mit 2:0 (2:0) gewonnen. Während die Mecklenburger ihre bisher beste Saisonleistung zeigten, lieferten die Kiezkicker einen blutleeren Auftritt ab.
Die Rostocker Spieler nahmen die sportliche Brisanz der Partie von Minute eins an - im Gegensatz zu den Braun-Weißen. Hansa spielte mitreißenden Fußball, schnörkellos nach vorne und defensiv konsequent. St. Pauli fand in der Offensive überhaupt nicht statt, agierte pomadig und war mit der Zwei-Tore-Niederlage durch die Treffer von Kai Pröger und John Verhoek am Ende noch gut bedient.
Auf den Rängen blieb es bis auf einen Zwischenfall friedlich: Nach einem Böllerwurf auf der Rostocker Ultra-Tribüne gab es nach Polizeiangaben sieben Verletzte. Die An- und Abreise der Hamburger Fans verlief ohne nennenswerte Vorkommnisse.
St. Paulis Trainer Timo Schultz war ziemlich enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft: "Wir wussten, was uns erwartet und konnten es auf dem Platz nicht umsetzen", sagte er dem NDR. Und ergänzte: "Wir kriegen einfach zu viele Gegentore und machen es dem Gegner zu einfach, Chancen zu erspielen. Das darf so nicht weitergehen."
Hansas Pröger mit kalter Dusche für St. Pauli
Das Spiel, was aufgrund eines defekten Tornetzes mit knapp fünf Minuten Verspätung startete, brauchte keine lange Aufwärmzeit. Und das lag an den Gastgebern. Hansa war giftig und ging früh in Führung. Ein langer Ball in die Spitze entblößte St. Paulis Verteidigung, Pröger lief frei auf Gäste-Keeper Dennis Smarsch zu und schob flach zum 1:0 ein (4.). Nach neun Minuten hätte Rostock erhöhen können, nur mit vereinten Kräften schafften es die Hamburger, eine Dreifach-Chance des FCH zu klären.
Verhoeks Treffer aus der Kategorie "Tor des Monats"
Und es ging Schlag auf Schlag weiter. 17 Minuten waren gespielt, da durften die Hansa-Fans ein Traumtor bejubeln. Pröger flankte ungestört auf Verhoek, der gegen seinen Ex-Club per Fallrückzieher traf. Das 2:0 war der erste Saisontreffer des Niederländers, der im Strafraum komplett frei stand. Gefragt, ob das einer der schönsten Treffer seiner Karriere war, sagte Verhoek breit grinsend "ja".
Die Hamburger drohten in dieser Phase auseinanderzufallen, die Defensivleistung der Gäste war vogelwild. Hansa dominierte, spielte intensiven Fußball und war im Gegensatz zu den Gästen stets torgefährlich. Allerdings ließ die Kogge auch weitere Großchancen (20., 22., 28., 30.) ungenutzt. Das 2:0 zur Halbzeit war schmeichelhaft für St. Pauli. "Mich ärgert es, dass wir nicht höher geführt haben", sagte Verhoek. "Normalerweise müssen wir 4:0 führen und dann putzen wir die richtig weg, so wie es St. Pauli damals mit uns gemacht hat."
Vielleicht muss ich mal das eine oder andere deutliche Wort sprechen, was defensives Zweikampfverhalten angeht, was die Sorglosigkeit angeht, das eigene Tor zu verteidigen. St. Pauli-Trainer Timo Schultz
Rostock verwaltet, die Kiezkicker ohne Ideen
Während die Rostocker die beste Hälfte der noch jungen Saison ablieferten, konnte der zweite Durchgang für die Hamburger nur besser werden. Hansa zog sich etwas zurück, die Intensität der ersten 45 Minuten forderte ihren Tribut. St. Pauli hatte mehr Spielfläche und Ballbesitz, wusste mit beidem allerdings nichts anzufangen. Über die Flügel ging bei den Kiezkickern nichts, das Zentrum war dicht und den Kreativen fehlten die Ideen.
So blieb es bei einer im Vergleich zum ersten Durchgang verhaltenen zweiten Hälfte, an deren Ende sich die Mecklenburger über den dritten Saisonsieg freuten. Während Hansa mit mittlerweile dem zweiten Sieg gegen ein Hamburger Team und neun gesammelten Punkten auf Tabellenplatz sechs vorrückte, rangiert St. Pauli mit sieben Zählern auf Rang elf.