120-Millionen-Angebot: "Konstruktiver Austausch" zwischen HSV und Kühne
Investor Klaus-Michael Kühne hat sich am Mittwoch mit dem Präsidium des Hamburger SV zu Gesprächen über weitere finanzielle Zuwendungen getroffen. Der Anteilseigner der HSV Fußball AG will 120 Millionen Euro investieren, stellt dafür aber Bedingungen.
"Es war ein gutes Gespräch, ein konstruktiver Auftakt", erklärte Aufsichtsratschef Marcell Jansen nach dem Treffen des HSV-Präsidiums mit dem 85 Jahre alten Milliardär. "Es geht beiden Parteien um Stabilisierung, Entschuldung und eine wettbewerbsfähige Zukunftsausrichtung der HSV Fußball AG", betonte der frühere Nationalspieler.
Investor will Anteile erhöhen
Die Kühne Holding AG als zweitgrößter Gesellschafter der HSV Fußball AG hatte dem Zweitligisten kürzlich die Investition weiterer 120 Millionen Euro angeboten, wenn dafür Kühnes Anteile am HSV von derzeit 15,21 auf 39,9 Prozent erhöht und der HSV e.V. seinen Anteil als Mehrheitsgesellschafter von 75,1 Prozent auf 50,1 Prozent reduzieren würde.
Das lehnte Jansen mit Hinweis auf die Satzung (das Maximum für auswärtige Investoren liegt derzeit bei 24,9 Prozent) ab.
Kühne will "dauerhafte Stabilisierung" der AG
Eine Satzungsänderung wäre nur durch eine Dreiviertelmehrheit in der Mitgliedschaft möglich. Der HSV vereinbarte derweil mit seinem Hauptsponsor, einer Versicherungsgruppe, die Gewährung eines 23-Millionen-Euro-Darlehens zur Sanierung des Volksparkstadions. Nun fehlen dem Traditionsclub aber noch Bürgen. Kühne sagte, er biete "eine maßgebliche Unterstützung zur Herstellung gesunder finanzieller Verhältnisse" an und wolle eine "dauerhafte Stabilisierung" der AG erreichen.
Daher müsse das Stadion "mit hohem Aufwand saniert", die Schulden abgebaut, das Team verstärkt werden. "Hierfür bedarf es einer erheblichen Verbreiterung der Kapitalbasis".
Wie der HSV mitteilte, verabredeten sich die Gesprächspartner zu einer "Fortführung des internen Austauschs, bei dem dann auch die Möglichkeit einer konkreten weiteren Zusammenarbeit mit der Kühne Holding AG diskutiert werden soll".
