1:1 in Dresden: HSV gibt zwei Punkte aus den Händen
Für Aufstiegskandidat Hamburger SV lief das erste Spiel des neuen Jahres in der 2. Fußball-Bundesliga nicht optimal. Trotz eigener Führung mussten sich die Norddeutschen am Freitagabend bei Dynamo Dresden mit einem 1:1 (0:0) zufrieden geben.
Damit kommt die Mannschaft von HSV-Trainer Tim Walter in der Tabelle nicht recht voran. Durch das Remis am 19. Spieltag - es ist bereits das zehnte der Saison - sind es nun 31 Punkte. Vier Teams könnten am Sonnabend und Sonntag mit eigenen Siegen noch am aktuellen Tabellendritten vorbeiziehen.
Walter war mit der Leistung seines Teams nicht zufrieden. "Von der Intensität, von der Energie, die eigentlich in uns steckt, haben wir heute vielleicht die Hälfte gezeigt. Damit kannst du in der Zweiten Liga nicht Spiele gewinnen. Das haben wir aufgezeigt bekommen, und das werden wir in den nächsten Wochen besser machen", sagte der Coach dem NDR. Bevor es in der Liga weitergeht, steht am Dienstag (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) das Achtelfinale im DFB-Pokal beim Bundesligisten 1. FC Köln an.
HSV-Torschütze Robert Glatzel räumte im Interview mit dem NDR ein, dass es in Dresden "kein gutes Spiel von uns war". Der Auftritt müsse zwar einerseits abgehakt werden. Andererseits aber, so sagte er, "müssen wir auch etwas ändern. Wir haben ein bisschen zu langsam gespielt und die Zweikämpfe nicht so angenommen, wie wir es hätten tun müssen."
Hamburg zunächst ohne Leidenschaft
Die Norddeutschen, bei denen Bakery Jatta nach überstandener Corona-Infektion zunächst auf der Ersatzbank saß, waren in den ersten Minuten überhaupt nicht wach. Dresden kombinierte sich munter durch die Reihen der Gäste und hatte durch Yannick Stark schnell eine gute Chance (4.). Der Schuss des Kapitäns aus 18 Metern geriet aber zu unplatziert, sodass Daniel Heuer Fernandes die Kugel wegfausten konnte. Hamburgs Keeper ließ sich wenig später auch nicht von Brandon Borrello mit einem Schuss aus 65 (!) Metern überlisten (16.).
Brandgefährlich war das alles nicht, keine Frage. Aber die Sachsen waren im Spiel nach vorne immerhin engagiert. Bei den Gästen war dagegen keine Leidenschaft, kein unbedingter Wille zu erkennen. Es wirkte beinahe, als spulten sie nur ihr Pensum ab. Nach dem Motto: wird schon irgendwie.
HSV-Führung aus dem Nichts - Glatzel trifft
Und tatsächlich, trotz dieser tristen Vorstellung bis dahin: es wurde. Nach einem abgeblockten Schuss zeigten die Hamburger ein starkes Umschaltspiel. Über die linke Seite wurde der Angriff vorgetragen, eine diagonale Flanke von Sonny Kittel erreichte Glatzel, und der überwand Dynamo-Torhüter Kevin Broll mit einem Lupfer zum schmeichelhaften 1:0 (37.). Für den HSV-Stürmer war es Saisontor Nummer zehn. Kittel hätte wenig später sogar nachlegen können, doch seinen Schuss wehrte Broll ab (42.). So ging es mit der knappen Führung in die Pause.
Daferner schockt Walter-Team
Nach Wiederanpfiff war das Walter-Team weitaus präsenter als zu Beginn des ersten Abschnitts. Glatzel (48.) und Sebastian Schonlau (57.) hatten gute Chancen. Dieses Mal war von Dresden offensiv nichts zu sehen. Es kam aber so, wie schon einmal geschehen - erneut traf das schwächere Team. Dresdens Julius Kade bewies einen guten Blick für Mitspieler Christoph Daferner und flankte so genau, dass der Top-Stürmer der Sachsen ohne allzu große Mühe zum 1:1 einköpfen konnte (61.). Es hätte sogar noch schlimmer kommen können für die Hansestädter: Ransford-Yeboah Königsdörffer hatte zwei Gelegenheiten, um die SG in Führung zu schießen (69./72.).
Vom HSV kam, bis auf einen Schuss von Kittel (84.) und einen Kopfball des eingewechselten Jatta (86.), nicht mehr allzu viel. Und letztlich war das zu wenig, um mit mehr als einem Punkt in das neue Jahr zu starten.
