0:4 bei RB Leipzig - HSV scheidet aus DFB-Pokal aus
Der Hamburger SV ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Der Fußball-Zweitligist verlor bei Titelverteidiger RB Leipzig mit 0:4 (0:2).
Ein Doppelschlag von Yussuf Poulsen (33., 36.) brachte das Team von Coach Tim Walter am Dienstagabend auf die Verliererstraße. Anschließend waren die sehr bemühten und auch phasenweise gefällig Fußball spielenden Hanseaten nicht mehr in der Lage, der Partie eine Wende zu geben.
Im Angriff entwickelte der Außenseiter zu wenig Durchschlagskraft und kassierte im zweiten Abschnitt durch Mohamed Simakan (69.) und Benjamin Henrichs (82.) weitere Gegentreffer.
"In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, RB hat aber jeden Fehler sofort betraft. Sie machen aus zwei Schüssen zwei Tore, das war heute der Unterschied. Dennoch konnten wir über weite Strecken gut mithalten. Das nehmen wir mit", resümierte Verteidiger Mario Vuskovic.
Muheim scheitert an der Latte
Der HSV präsentierte sich vier Tage nach der 0:3-Niederlage im Stadtderby beim FC St. Pauli zunächst in sehr guter Verfassung. Die ohne Kapitän und Abwehrchef Sebastian Schonlau (auf der Bank) und den leicht angeschlagenen Torjäger Robert Glatzel (Rückenprobleme) angetretenen Norddeutschen liefen Leipzig sehr früh an und erzwangen so Ballverluste beim Kontrahenten, der vorerst wenig bis gar keine Spielfreude versprühte.
Die Gäste waren rund 30 Minuten lang die fußballerisch bessere Mannschaft und hatten Pech, dass ein Schuss aus rund 18 Metern von Linksverteidiger Miro Muheim von der Unterkante der Latte zurück ins Feld prallte (20.).
Poulsen-Doppelpack sorgt für RB-Halbzeitführung
Mit noch mehr "Wumms", um es mit einem der Lieblingswörter eines früheren Hamburger Oberbürgermeisters und aktuellen deutschen Spitzenpolitikers zu sagen, hätten die Hamburger biedere Sachsen vermutlich in noch größere Verlegenheit bringen können. Stattdessen lagen sie zur Halbzeit mit 0:2 in Rückstand, weil ihr Umschaltverhalten zweimal keinen höheren Ansprüchen genügte.
Das war "rb" ("richtig blöd") für den HSV und jeweils ganz gut gemacht von RB. Zweimal nahmen die Hausherren über ihre rechte Angriffsseite richtig Tempo auf, drangen in den Hamburger Strafraum ein und verhalfen dort Poulsen binnen 180 Sekunden zu seinen ersten beiden Saisontoren.
Kurz vor der Halbzeit lenkte Torsteher Daniel Heuer Fernandes einen Kopfball von Dominik Szoboszlai gerade noch zur Ecke (45.+2) und verhinderte so das 0:3, welches wohl bereits gleichbedeutend mit der Vorentscheidung gewesen wäre.
Walter beklagt zwei Verletzte und angeschlagenen Reis
Nach dem Seitenwechsel wurde es dann richtig bitter für die weiter tapfer kämpfenden, aber im Angriff viel zu harmlosen Hamburger. Denn neben dem Gegentreffer zum 0:3 durch einen Kopfball von Simakan nach einem Eckball beklagte Coach Walter auch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Bakery Jatta (68.) und Moritz Heyer (74.). Den angeschlagenen Ludovit Reis nahm der Trainer ebenfalls vorsichtshalber vom Feld (74.).
So stand in der Schlussphase eine HSV-Elf auf dem Rasen, die in dieser Zusammensetzung nie zuvor ein Pflichtspiel bestritten hatte. Kaum verwunderlich also, dass die Hamburger nichts mehr zuzusetzen hatten und durch Henrichs noch das 0:4 kassierten.