Ganze und aufgeschnittene Zitrusfrüchte. © fotolia Foto: M.studio
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AUDIO: Der O-Saft wird knapp! (11 Min)

Zitrusfrüchte: So gesund sind Orange, Kumquat, Grapefruit & Co

Stand: 09.02.2024 15:33 Uhr

Im Winter haben erntefrische Zitrusfrüche Saison. Sie liefern in der Erkältungszeit viel Vitamin C. Was unterscheidet Orange, Kumquat, Grapefruit und Co? Tipps zu Einkauf, Lagerung und Zubereitung.

Im Winter gehören Zitrusfrüchte zu den beliebtesten Obstsorten. In leuchtenden Farben liegen Orangen, Mandarinen, Grapefruits und andere leckere Sorten in den Geschäften. Sie sind gesund und in der erkältungsträchtigen Jahreszeit wichtige Vitamin-Lieferanten. Zitrusfrüchte enthalten viel Vitamin C, zusätzlich unter anderem Vitamine der B-Gruppe, Mineralstoffe wie Calcium und Kalium sowie Ballaststoffe. Da Zitrusfrüchte überwiegend roh gegessen werden, bleiben die wertvollen Bestandteile vollständig erhalten.

Viel Vitamin C in Zitrusfrüchten

Pro 100 Gramm Frucht enthalten:
Zitronen: 55 Milligramm (mg)
Orange: 50 mg
Limette: 45 mg
Grapefruit: 40 mg

So unterscheiden sich die wichtigsten Zitrusfrüchte

Das Angebot an Zitrusfrüchten im Handel ist groß. Doch wie schmecken die Früchte eigentlich und was sind die Unterschiede? Ein Überblick:

  • Orange, Blutorange und Kumquat: Orangen sind druckempfindlich. Beschädigungen der Schale führen zu einem schnelleren Verfall. Besonders saftig und kräftig im Geschmack sind Blutorangen. Der hohe Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, den sogenannten Anthocyanen, sorgt für das dunkle, rot-orangene Fruchtfleisch. Kumquats sind besonders kleine Früchte. Sie haben eine weiche, essbare Schale. Auch die Kerne der Kumquat sind weich und verzehrbar. Der Geschmack ist bitter-herb bis süß-sauer. Kumquats lassen sich wie Orangen zum Beispiel als Sauce zu Herzhaftem oder in Desserts, als Likör und als Sirup verwenden.

  • Mandarine und Clementine: Mandarine ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Zitrusfrüchte, die von Oktober bis Januar erhältlich sind. Die Clementine ist eine Kreuzung aus Mandarine und Bitterorange (Pomeranze). Sie ist besonders saftig und süß aromatisch, leicht teilbar und praktisch kernlos. Clementinen haben eine festere Schale als Mandarinen. Sehr alte Mandarinen und Clementinen fühlen sich weich an, denn bei langer Lagerung bildet sich ein Hohlraum zwischen Schale und Fruchtfleisch.

  • Zitrone: Im Gegensatz zu Orangen reifen Zitronen nach. Trotzdem sollte die Haut nicht ledrig sein und möglichst auch nicht zu dick. Ideal sind kleine, schwere Früchte - sie geben viel Saft. Beim Aufschneiden lässt sich gute Qualität an einer dünnen Schale und wenig Kernen erkennen. Wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts gilt Zitronensaft als Allzweckwaffe bei Erkältungen.

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  • Limette: Die Früchte enthalten fast doppelt so viel Saft wie Zitronen. Sie haben eine grüne Farbe und kaum Kerne. Dunkelgrüne Limetten können überreif sein. Sie schmecken dann unangenehm sauer. Gelb verfärbte Limetten haben dagegen einen bitteren Geschmack. Sie sind ganzjährig erhältlich, weil sie aus tropischen Anbaugebieten stammen.

Saison im Winterhalbjahr: Reife beim Einkauf erkennen

In Südeuropa werden Zitrusfrüchte im Winter geerntet, frühe Sorten ab November, späte bis in den Mai. So kommen sie in der kalten Jahreszeit frisch in den Handel. Einige Arten, etwa Orangen, reifen nicht nach und müssen am Baum vollständig ausreifen. Dort verlieren sie monatelang kaum an Qualität. Die Farbe der Schale sagt wenig über den Reifegrad aus. Ein sattes Orange entsteht nicht bei viel Sonne, sondern bei hohen Differenzen zwischen Tag- und Nachttemperatur. Grüne Flecken bedeuten also keine Qualitätseinbuße.

Lagerung im Kühlschrank - Verzehr bei Zimmertemperatur

Je dicker die Schale, desto länger lassen sich Zitrusfrüchte lagern. Im Obstfach des Kühlschranks halten sie sich ebenso frisch wie in einer kühlen Speisekammer. Damit sie ihr volles Aroma entfalten können, sollten sie beim Verzehr Zimmertemperatur haben.

Schale von Bio-Früchten weniger mit Pestiziden belastet

Auf der Schale von Zitrusfrüchten können sich Reste von Chemikalien befinden. Bei Zitrusfrüchten aus Bio-Anbau werden weder Spritz- noch Schutzmittel zur Reifung oder Konservierung eingesetzt. Zitrusfrüchte aus konventionellem Anbau hingegen werden das ganze Jahr mit Pestiziden behandelt, oft gewachst und manchmal auch gefärbt. Die Pestizide sind auf und in der Schale enthalten.

Bei Zitronen, Orangen und Mandarinen gibt es eine Kennzeichnungspflicht für Konservierungsstoffen. Hinweise wie "konserviert" oder "mit Konservierungsstoff" sollen für Transparenz sorgen. Irreführend für Verbraucher ist die Bezeichnung "unbehandelt", was lediglich bedeutet, dass die Früchte nach der Ernte nicht mehr chemisch behandelt wurden. Die Verwendung von Wachs muss bei allen Zitrusfrüchten gekennzeichnet sein.

Zubereitung: Früchte aus konventionellem Anbau waschen

Bei der Zubereitung von Zitrusfrüchten aus konventionellem Anbau wegen der möglichen Pestizid-Rückstände den Kontakt von Schale und Fruchtfleisch vermeiden. Die Früchte vor dem Schälen sorgfältig unter heißem Wasser waschen. Nach dem Schälen die Hände mit warmem Wasser und Seife waschen. Kleinkindern nur bereits geschälte Früchte geben. Die Schalen nicht verzehren oder zum Aromatisieren von Speisen und Getränken verwenden.

Medikamente nicht mit Grapfruit oder -saft einnehmen

Wer Medikamente einnimmt, sollte auf mögliche Wechselwirkungen mit Grapefruits achten. Sie sind zwar gesund, enthalten aber auch sogenannte Furanocumarine. Diese Substanzen sorgen dafür, dass bestimmte Arzneimittel wie etwa Blutdrucksenker in viel höherer Dosis aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen als vorgesehen. Die Folge kann eine gefährliche Überdosierung sein. Wer Medikamente einnimmt, sollte deshalb deren Packungsbeilage sorgfältig durchlesen und im Zweifel auf Grapefruits und ihren Saft verzichten.

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NDR Info | Wirtschaft | 21.07.2023 | 15:01 Uhr

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