Stand: 26.01.2018 11:41 Uhr
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Im Winter gehören Zitrusfrüchte zu den beliebtesten Obstsorten. In leuchtenden Farben liegen Orangen, Mandarinen, Grapefruit und andere Sorten in den Geschäften. Sie sind gesund und in der erkältungsträchtigen Jahreszeit wichtige Vitamin-Lieferanten. Zitrusfrüchte enthalten viel Vitamin C, zusätzlich unter anderem Vitamine der B-Gruppe, Mineralstoffe wie Calcium und Kalium sowie Ballaststoffe. Da Zitrusfrüchte überwiegend roh gegessen werden, bleiben die wertvollen Bestandteile vollständig erhalten. Wer Medikamente einnimmt, sollte auf mögliche Wechselwirkungen mit Zitrusfrüchten achten.
Orangen, die besonders im Norden auch Apfelsinen genannt werden, sind die Favoriten der Verbraucher. Fast zehn Kilo kauft jeder Bundesbürger pro Jahr. Die Früchte stammen überwiegend aus Spanien, Italien und Marokko. Weltweit gibt es mehr als 400 Sorten, darunter auch Bitterorangen (Pomeranzen) und Blutorangen.
Zusätzlich konsumiert jeder Deutsche jährlich 7,5 Liter Orangensaft. Zu den beliebtesten Orangen-Sorten gehört die frühe, süße und kernlose Navel. Man erkennt sie an einer nabelartigen Öffnung gegenüber des Stilansatzes. Am häufigsten angebaut wird Valencia, eine späte Sorte, die bis weit ins Frühjahr vor allem in Spanien geerntet wird.
Als besonders edle Südfrüchte gelten die kleineren Mandarinen. Allerdings stecken in dem zarten Fruchtfleisch oft viele Kerne. Wer das nicht mag, sollte zu den süßeren und fast kernlosen Satsumas oder Clementinen greifen. Sie sind Kreuzungen aus Mandarinen und anderen Zitrusfrüchten.
Die Saison für die dünnschaligen Früchte, die sich gut schälen lassen, ist kurz. Sie kommen von Spätherbst bis Februar in den Handel und gelten als typisches Weihnachtsobst. Äußerlich unterscheiden sich Mandarinen und ihre Verwandten kaum.
Zitronen enthalten zwar viel Vitamin C, sind aber so sauer, dass sie kaum roh verzehrt werden. Zitronen reifen in einem warmen Raum nach und bekommen dann eine kräftig gelbe Schale.
Zitronen-Saft und die unbehandelte Schale verleihen vielen Speisen und Getränken einen frischen Geschmack. Heißer Zitronensaft, mit Wasser verdünnt, ist ein wärmendes und gesundes Wintergetränk.
Der saure und leicht bittere Geschmack von Grapefruits kommt nicht bei jedem gut an. Außerdem lässt sich die dicke Schale nur schlecht vom Fruchtfleisch trennen. Der Handel bietet überwiegend drei Sorten an: die klassischen herben, kräftig gelben Früchte, die etwas milderen Rosé-Varianten mit rötlicher Schale und die süßeren Sorten mit rotem Fruchtfleisch.
Grapefruit-Saft eignet sich gut als Beimischung in Mixgetränken und Smoothies. Viele Früchte kommen aus den USA oder Israel. Die Pflanze benötigt tropisches bis subtropisches Klima. Entstanden sind Grapefruits wohl aus einer Kreuzung von Orangen und Pampelmusen. Vorsicht: Grapefruits können schädliche Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten haben.
Grapefruits werden häufig auch als Pampelmuse bezeichnet. Pampelmusen sind jedoch eine eigene Art, die selten in den Handel kommt. Sie sind größer als Grapefruits und die dicke, grün-gelbe Schale lässt sich gut entfernen. Das Fleisch schmeckt weniger sauer. Die deutlich größeren, birnenförmigen Pomelos (im Bild) sind eine relativ junge Kreuzung aus Pampelmusen und Grapefruits.
Klein, grün und sehr aromatisch kommen Limetten daher. Der Saft des hellgrünen Fruchtfleisches schmeckt ähnlich sauer wie bei den eng verwandten Zitronen, jedoch deutlich fruchtiger. Der Handel bietet Limetten ganzjährig an, da sie aus verschiedenen tropischen Regionen kommen.
Die Früchte sind vor allem als wichtiger Bestandteil des Cocktails Caipirinha und anderer Mixgetränke beliebt. Einige Sorten enthalten kaum Kerne und können mit der dünnen Schale direkt im Glas zerstampft werden.
Die kleinste Zitrusfrucht in unseren Geschäften heißt Kumquat. Die eiförmige, orangerote Frucht wird nur drei bis vier Zentimeter lang, schmeckt süßlich-sauer und leicht bitter. Die dünne, meist unbehandelte Schale kann mitgegessen werden.
Kumquats, auch Zwergorangen genannt, stammen ursprünglich aus China. Inzwischen werden sie auch in warmen Regionen Europas angebaut und kommen meist in den Wintermonaten in die Läden.
Ernte im Winterhalbjahr
Vitamin C in Zitrusfrüchten
Pro 100 Gramm Frucht enthalten:
Zitronen: 55 Milligramm (mg)
Orange: 50 mg
Limette: 45 mg
Grapefruit: 40 mg
Kumquat: 35 mg
Mandarine: 30 mg
zum Vergleich
Apfel: 10 mg
schwarze Johannisbeere: 175 mg
Tagesbedarf eines Erwachsenen
100 mg
In Südeuropa werden Zitrusfrüchte im Winter geerntet, frühe Sorten ab November, späte bis in den Mai. So kommen sie in der kalten Jahreszeit frisch in den Handel. Einige Arten, etwa Orangen, reifen nicht nach und müssen bis zur vollständigen Reife am Baum hängen. Dort verlieren reife Früchte monatelang kaum an Qualität. Die Farbe der Schale sagt wenig über den Reifegrad aus. Ein sattes Orange entsteht nicht bei viel Sonne, sondern bei hohen Differenzen zwischen Tag- und Nachttemperatur. Grüne Flecken bedeuten also keine Qualitätseinbußen.
Chemie auf der Schale von Zitrusfrüchten
Auf der Schale von Zitrusfrüchten können sich in unterschiedlicher Menge Reste von Chemikalien befinden:
- Bei biologisch angebauten Zitrusfrüchten werden weder Spritz- noch Schutzmittel zur Reifung oder Konservierung eingesetzt - das verringert die Schadstoffbelastung enorm
- Bei herkömmlich angebauten Zitrusfrüchten ist Spritzen und Konservieren bis zu gewissen Grenzwerten erlaubt. Konservierungsmittel werden nach der Ernte dem Waschwasser beigefügt. Bei richtiger Dosierung dringen die Stoffe nur gering in die Schale ein.
Ungeschälte Früchte sorgfältig unter heißem Wasser waschen. Nach dem Schälen die Hände mit warmem Wasser und Seife waschen. Kleinkindern nur bereits geschälte Früchte geben.
Zitrusfrüchte richtig lagern
Je dicker die Schale, desto länger lassen sich Zitrusfrüchte lagern. Im Obstfach des Kühlschranks halten sie sich ebenso frisch wie in einer kühlen Speisekammer. Um das volle Aroma zu entfalten, sollten man sie vor dem Verzehr bei Zimmertemperatur aufwärmen.
Clementine und Mandarine
Mandarine ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Zitrusfrüchte, die von Oktober bis Januar erhältlich sind. Die Clementine ist eine Kreuzung aus Mandarine und Bitterorange (Pomeranze). Sie ist besonders saftig und süß aromatisch, leicht teilbar und praktisch kernlos. Clementinen haben eine festere Schale als Mandarinen. Sehr alte Mandarinen und Clementinen fühlen sich weich an, denn bei langer Lagerung bildet sich ein Hohlraum zwischen Schale und Fruchtfleisch. Mandarinen und Clementinen lagert man am besten im Kühlschrank: Bei fünf Grad halten sie sich darin bis zu drei Wochen.
Orange, Blutorange und Kumquat
Orangen sind druckempfindlich. Beschädigungen der Schale führen zu einem schnelleren Verfall. Auch Orangen mit leicht grünlichen Stellen sind reif. Besonders saftig und kräftig im Geschmack sind Blutorangen. Ihr rot-orangenes Fruchtfleisch lässt sich auf den hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen zurückführen: Der hohe Gehalt an Anthocyanin sorgt für die dunkle Farbe.
Kumquats sind besonders kleine Früchte. Sie haben eine weiche, essbare Schale. Auch die Kerne der Kumquat sind weich und daher verzehrbar. Sie sind reich an Pektin, Mineralstoffen und Vitaminen. Ihr Geschmack ist bitter-herb bis süß-sauer. Kumquats lassen sich ähnlich wie Orangen in unterschiedlichen Gerichten verwenden, zum Beispiel als Sauce zu Herzhaftem oder in Desserts, als Likör und als Sirup.
Zitrone
Im Gegensatz zu Orangen reifen Zitronen nach. Trotzdem sollte die Haut nicht ledrig sein und möglichst auch nicht zu dick. Ideal sind kleine, schwere Früchte - sie geben viel Saft. Beim Aufschneiden erkennt man die Qualität der Frucht: Eine dünne Schale und wenige Kerne sprechen für eine hochwertige Zitrone. Beim Erhitzen von Zitronen reduziert sich der Vitamin-C-Gehalt. Mehr als dreimal so viel Vitamin C wie Zitronen enthält Paprika.
Rezepte mit Zitrusfrüchten
So frisch und fruchtig kann Risotto schmecken. Der Reis gart in Brühe, Weißwein und Zitronensaft. Auch die Gremolata hat ein kräftiges Zitronenaroma.
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Unkompliziert, schnell zubereitet und dennoch lecker: Die Hähnchenschenkel werden zunächst in einem Orangensud mariniert und dann im Ofen gegart.
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Ein Krabbencocktail der besonderen Art. Avocados und Linsen mildern den herben Geschmack der Grapefruits ab, die Krabben bilden einen schönen Kontrast.
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Limette
Limetten enthalten fast doppelt so viel Saft wie Zitronen. Sie haben eine grüne Farbe und enthalten kaum Kerne. Oft werden Limetten fälschlicherweise "Limone" genannt. Dunkelgrüne Limetten können überreif sein. Sie schmecken dann unangenehm sauer. Gelb verfärbte Limetten haben dagegen einen bitteren Geschmack. Limetten am besten kühl und dunkel lagern, damit die Frucht nicht austrocknet und reichlich Saft ergibt.
Grapefruit und Pampelmuse
Grapefruits besitzen eine rosa gefärbte Schale, die leicht abzulösen ist. Sie sind eine natürliche Kreuzung aus Orange und Pampelmuse. Pampelmusen bilden eine eigene Art: Die grün bis tiefroten Früchte mit fester Schale erreichen ein Gewicht von bis zu 1,5 Kilogramm und sind damit die größten Zitrusfrüchte. Über die Qualität der Früchte sagt der Zustand der Schale nichts aus. Werden Grapefruits und Pampelmusen bei circa 15 Grad gelagert, können sie an Aroma gewinnen und sind leichter zu schälen.
Weitere Informationen
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Ein Video in der ARD Mediathek
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29.01.2018 | 20:15 Uhr