Stand: 01.03.2019 14:40 Uhr

Haarspray - damit die Frisur richtig sitzt

von Susan Penack
Eine Frau sprüht sich Haarspray auf die Frisur. © Picture-Alliance / dpa Themendienst Foto: Christin Klose
Haarspray soll dem Haar Halt geben und die Frisur fixieren.

Egal ob kurz oder lang, lockig oder glatt - mit dem richtigen Haarspray hält jede Frisur, bei jedem Wetter. Das zumindest verspricht die Werbung. Seit der Markteinführung 1955 ist Haarspray bei vielen für ein perfektes Haarstyling unentbehrlich. Als Abschluss auf die fertig geformte Frisur gesprüht, soll Haarspray dauerhaften Halt geben. Doch was ist drin in der Dose? Woran erkennt man ein gutes Produkt? Und wie sollte Haarspray am besten angewendet werden?

Halt des Haarsprays nach Bedarf wählen

Ein gutes Spray soll in erster Linie halten, auch bei Regen. Doch es darf sich nicht wie eine Betonmatte auf dem Kopf anfühlen und die Haare verkleben. Gut ist es, wenn sich das Spray am Abend auch wieder ausbürsten lässt, ohne zu ziepen und ohne zu stauben. Je nach Bedarf kann der Verbraucher zu einem Haarspray für normalen Halt, für starken Halt, für extrastarken Halt und ultrastarken Halt greifen.

Wie funktionieren Haarsprays?

Haarspray ist ein klassisches Aerosol-Produkt. Es wird mit Unterstützung eines Treibgases mikrofein auf das Haar aufgebracht. Beim Trocknen bildet das Spray einen Film auf der Haaroberfläche, der einzelne Haare miteinander verbindet und so eine Art unsichtbares Haarnetz bildet. Dabei kommen sogenannte Präzisionssprühköpfe zum Einsatz. Diese erzeugen einen speziellen Aerosolnebel, bei dem sich die Wirkstoffe nur auf einzelne, verdichtete Haarkreuzungen setzen. Ein feines Netz aus elastischen Verbindungen soll die Haare ausreichend aneinander fixieren, ohne sie vollständig zu verkleben. Den Grundstoff von Haarsprays bilden, wie bei den meisten anderen Styling-Produkten, sogenannte Filmbildner in Kombination mit Lösungs- und Treibmitteln.

Mit Haarspray richtig stylen

Das Volumen im Ansatz zu fixieren und dabei in den Haarlängen Flexibilität und Bewegung zu belassen, ist das Ziel von Volumen-Haarsprays. Zur Anwendung werden die Haarsträhnen einzeln angehoben und der Haaransatz aus 20 bis 30 Zentimetern Entfernung von unten angesprüht. Neben Volumen-Sprays gibt es auch Haarsprays für schnell fettendes Haar, kolorierte Haare, Repair-Haarspray und Haarsprays für Männer.

Welche Inhaltsstoffe sind in Haarsprays?

Als Filmbildner werden Polymere eingesetzt, das sind flüssige Kunststoffe. Hinzu kommen Treibgase wie Butan und Dimethylether. Dimethylether beispielsweise ist unter Normalbedingungen ein farbloses, leicht narkotisierend wirkendes, ungiftiges, hochentzündliches Gas. Wasser wird den Haarsprays und Pumphaarsprays als Lösemittel nur in geringen Anteilen zugefügt, weil der Halt einer Frisur bei Wasseranteilen von über zehn Prozent deutlich gemindert würde.

Inhaltsstoffe wie Seidenproteine oder Glycerin werden den Rezepturen zugefügt, um dem Haar einen weichen, angenehmen Griff zu geben und sensiblem, strapaziertem Haar eine Portion Pflege angedeihen zu lassen. Lösliche Seidenproteine verhindern beispielsweise die Austrocknung des Haares. Häufig sind auch Mittel wie Silikon- oder Pflanzenöle enthalten, die für ein wenig zusätzlichen Glanz im Haar sorgen - oder auch Spezialpolymere. Haarsprays sind in der Regel parfümiert.

Aerosol des Haarsprays nicht einatmen

Laut den Herstellern sind die Inhaltsstoffe für den Verbraucher nicht bedenklich. Dennoch weisen sie im Kleingedruckten darauf hin, die Aerosole der Produkte nicht einzuatmen. Durch Sicherheits- und Verträglichkeitsprüfungen vor dem Verkauf der Produkte sollen Risiken ausgeschlossen werden.

Greenpeace fordert Verzicht von Kunststoffen

Greenpeace kritisiert, dass die meisten Haarsprays flüssige Kunststoffe, sogenannte Polymere, enthalten. Diese landen nach der Haarwäsche in unseren Gewässern. Laut Greenpeace gibt es bisher keine Studien dazu, was diese wasserlöslichen Kunststoffe in der Umwelt anrichten. Von festem Mikroplastik weiß man allerdings, dass es von Kläranlagen nicht aus dem Abwasser herausgefiltert werden kann und in den Meeren und Flüssen landet. Greenpeace fordert von den Kosmetikherstellern, generell auf flüssiges und festes Mikroplastik in ihren Produkten zu verzichten.

Weitere Informationen
Windböen wehen einer Frau die Haare ins Gesicht. © picture alliance/dpa Foto: obe pzi

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 04.03.2019 | 20:15 Uhr

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Kosmetik

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