Eine große Menge von Kaminholz in einer Schubkarre. © Colourbox Foto: alho007

Brennholz: Wie erkennt man gute Qualität?

Stand: 28.03.2022 09:28 Uhr

Brennholz für den Kamin gibt es in unterschiedlicher Qualität. Welche Holzarten sind am besten geeignet? Und wie hoch ist die Belastung durch CO2 und Feinstaub?

von Sebastian Dubielzig

Das Heizen mit Kaminholz sorgt im Winter für angenehme Wärme und Gemütlichkeit. Mit einer modernen Feuerstätte kann Holz ein umweltgerechter Brennstoff sein. Doch mit schlecht gelagertem Holz und der falschen Anwendung entstehen unnötig viele Emissionen, die das Klima schädigen und Schadstoffe, die die Gesundheit belasten.

Laubholz oder Nadelholz?

Brennholz sollte naturbelassen und trocken sein:

  • Gut geeignet sind meist Laubhölzer: Buche hat ein schönes Flammenbild, Birke einen besonders angenehmen Duft.

  • Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer brennen schneller an und haben einen etwas höheren Heizwert pro Kilogramm als Laubhölzer.

Heizwerte von Laubholz und Nadelholz

Beim Vergleich von Brennholz kommt es nicht nur auf den Heizwert an, sondern auch auf die Dichte:

  • Beim Nadelholz Fichte mit einem Wassergehalt von 15 Prozent beträgt der Heizwert 4,32 Kilowattstunden pro Kilogramm (kWh/kg), beim Laubholz Buche sind es 4,15 kWh/kg.

  • Laubhölzer haben eine höhere Dichte: Ein Festmeter Fichte hat bei 15 Prozent Wassergehalt einen Heizwert von 1.926 kWh, der Heizwert von Buche liegt mit 2.724 kWh pro Festmeter deutlich darüber. (Ein Festmeter, das ist ein gleichseitiger Würfel Holz mit einer Kantenlänge von einem Meter, quasi ein massiver Kubikmeter Holz.)

Das bedeutet: Ein Scheit Nadelholz brennt schneller ab als ein gleich großes Scheit Laubholz. Bei Nadelholz muss man häufiger nachlegen, zudem "spritzen" Nadelhölzer beim Verbrennen, da sie Harze enthalten.

Brennholz-Emissionen: Feinstaub und CO2

Beim Verbrennen von Holz entstehen idealerweise nur Kohlendioxid (CO2), Asche und Wasser. Doch in der Praxis enthält Holz laut Bundesumweltamt immer geringe Mengen Stickstoff-, Schwefel- und Chlorverbindungen.

  • Das bei der Verbrennung entstehende CO2 trägt nicht wie fossile Brennstoffe zur Erderwärmung bei, falls das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Denn beim Wachsen verbraucht ein Baum genauso viel CO2 wie beim Verbrennen entsteht. Allerdings sollten man das Brennholz aus der Region beziehen, denn der Transport des Holzes verbraucht Benzin und Diesel.

  • Laut Umweltbundesamt werden beim Verbrennen schädliche Stickstoff- und Schwefeloxide und Salzsäure freigesetzt. Zudem gelange Staub in die Luft, zu über 90 Prozent als Feinstaub. Die sehr feinen, mit dem Auge nicht sichtbaren Partikel, können beim Einatmen bis in die Lunge eindringen und so die Gesundheit beeinträchtigen. Feinstaub stehe außerdem im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Bei unvollständigen Verbrennungen steigt das Risiko für Mensch und Umwelt zudem deutlich an.

Trockenes Holz verbrennen

Frisch geschlagenes Holz hat eine Restfeuchte von bis zu 60 Prozent, gut gelagertes nur 15 bis 20 Prozent. Ein zehn Prozent höherer Feuchtegehalt bedeutet einen Heizwertverlust von rund neun Prozent. Außerdem steigt mit der Feuchtigkeit die Emission von Feinstaub rapide an. Ein zu hoher Wassergehalt senkt auch die Temperatur in der Brennkammer, sodass die zur vollständigen Verbrennung notwendige Hitze nicht mehr erreicht wird.

Unverbrannte Holzgase landen als Feinstaub in der Luft oder setzen sich als Teer und Ruß an den Abgasklappen und im Schornstein nieder. Das kann gefährlich werden: Zuviel Ruß im Schornstein führt immer wieder zu gefährlichen Kaminbränden.

Brennholz richtig lagern

Um eine effiziente und saubere Verbrennung zu gewährleisten, sollte Holz möglichst trocken sein. Das Umweltbundesamt rät:

  • An der frischen Luft trocknen: Aufgestapelt an einem sonnigen und luftigen Platz - geschützt vor Regen und Schnee - trocknet Holz am besten.  
  • Kontakt mit der Erde vermeiden: Sonst zieht das Holz aus dem Boden Feuchtigkeit. Am besten einen durchlüfteten Unterbau, zum Beispiel aus zwei Querstangen verwenden.
  • Holz vorher spalten: Gespaltenes Holz trocknet besser und zeigt auch ein besseres Brennverhalten.
  • Wassergehalt bestätigen lassen: Falls Sie Brennholz beim Händler kaufen, lassen Sie sich den Wassergehalt bestätigen.

Restfeuchte von Brennholz bestimmen

Beim Einsatz von Scheitholz muss man darauf achten, dass der Feuchtegehalt zumindest den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert von 25 Prozent unterschreitet.

Nicht jede Holzart trocknet gleich schnell. Frisch geschlagenes Holz enthält - je nach Jahreszeit und Holzart - zwischen 45 und 60 Prozent Wasser. Bei optimaler Trocknung sinkt der Wasseranteil auf 15 bis 20 Prozent. Dies dauert etwa ein bis zwei Jahre. Erst dann ist das Holz zum Heizen geeignet.

Wer sich unsicher ist, kann mit einem sogenannten Holzfeuchtemesser die Feuchtigkeit ermitteln. Das Gerät wird in das Holz gesteckt und zeigt die Restfeuchte in Prozent an. Günstige Geräte gibt es zum Beispiel im Baumarkt für circa 20 Euro.

Dieses Thema im Programm:

Markt | 28.03.2022 | 20:15 Uhr

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