Corona in SH: 529 neue Infektionen gemeldet
Die Gesundheitsämter in Schleswig-Holstein haben dem Land 529 neue Infektionen (Stand Donnerstagabend, 10.12.) gemeldet. Am Donnerstag vor einer Woche (3.12.) waren es nicht einmal halb so viele.
Das ist der höchste Wert, den die Landesmeldestelle seit Beginn der Pandemie registriert hat. Insgesamt sind nach der Statistik insgesamt 17.094 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus Sars-Cov2 infiziert worden. 13.200 gelten nach einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) als genesen. 283 Todesfälle stehen laut dieser Statistik der Landesmeldestelle im Zusammenhang mit der Viruserkrankung Covid-19, sieben mehr als am Vortag. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Schleswig-Holstein beträgt nach diesen Daten 67,8.
132 Erkrankte aktuell im Krankenhaus
132 Menschen sind aktuell wegen Covid-19 im Krankenhaus - vier mehr als am Vortag. 25 Covid-19-Patienten befinden sich in Intensivtherapie (-3), 15 Patienten müssen beatmet werden. Den bisherigen Höchststand gab es in Schleswig-Holstein am 5. April. Damals wurden insgesamt 162 Patienten in Kliniken behandelt.
Drei Kommunen über 100er-Marke
Das Gesundheitsamt des Kreises Stormarn meldete am Donnerstag die meisten Neuinfektionen an das Land: Allein dort kamen 138 weitere Fälle hinzu. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Stormarn liegt demnach bei 115,5. Der Kreis Pinneberg registrierte knapp 100 weitere Infektionen. Dort haben sich laut Landesmeldestelle etwa 108 Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen nachweislich infiziert. In Lübeck liegt der Inzidenzwert bei 103,9, in der Landeshauptstadt Kiel bei 98,5 - also knapp unterhalb der 100er-Warnschwelle.
Verschärfte Corona-Maßnahmen in Kiel und Pinneberg
Die Kieler Stadtverwaltung entschied am Donnerstag, die Corona-Maßnahmen zu verschärfen. Ab Sonnabend dürfen sich maximal noch fünf Personen aus maximal zwei Haushalten im privaten Raum und in der Öffentlichkeit treffen. "Kinder bis 14 Jahre sind hiervon nicht ausgenommen", heißt es von der Stadt. Im Kreis Pinneberg, wo bereits seit Anfang Dezember schärfere Kontaktbeschränkungen gelten, sind Kinder bis 14 Jahre von dieser Regel ausgenommen.
Neben Kiel liegen auch die Stadt Neumünster sowie die Kreise Herzogtum-Lauenburg, Dithmarschen, Segeberg und Rendsburg-Eckernförde beim Inzidenzwert über 50. Dort gilt eine Maskenpflicht auch für Grundschüler.
Risikogebiet ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner
Das Infektionsgeschehen ist in den Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein sehr unterschiedlich. Als Risikogebiet gilt ein Kreis oder eine kreisfreie Stadt, wenn die Schwelle von 50 neu gemeldeten Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten ist. Dieser Wert ist sehr dynamisch und ändert sich jeden Tag mit den neuen Informationen über gemeldete Infektionen. Einige Kreise und kreisfreie Städte in Schleswig-Holstein haben diese kritische Schwelle erreicht oder sind nah dran - deswegen hat die Landesregierung nach Abstimmung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder mit einer Anpassung der Maßnahmen reagiert. Nach Berechnungen des Landes überschreiten 9 der 15 Kreise und kreisfreien Städte im Land diese Grenze - gelten also als Risikogebiet.
Was diese Zahlen aussagen - und was nicht
Die Statistik der Landesregierung zeigt, wie viele bestätigte Corona-Infektionen den Behörden im Land bekannt sind und auf dem vorgesehenen Weg gemeldet wurden. Was die Statistik nicht eindeutig und schon gar nicht auf den aktuellen Tag genau zeigen kann, ist die Geschwindigkeit, mit der sich das Virus ausbreitet. Denn die Zahl der neu positiv getesteten Menschen enthält in der Regel auch nachgemeldete Fälle aus mehreren Tagen. Gerade rund um Wochenenden und Feiertage kommt es zu Verzögerungen in der Meldekette.
