Zu viel Plastik im Biomüll bringt Entsorger in SH an Grenzen
Bis zu sechs Prozent des Mülls in der Biotonne gehört da nicht rein. Entsorger kommen wegen der falsch befüllten Tonnen oft an ihre Grenzen. Nun soll eine Verschärfung der Regelungen helfen.
Immer wieder schmeißen auch die Schleswig-Holsteiner Plastik, Katzenstreu oder Grillkohle in den Biomüll. Bis zu sechs Prozent dieser und anderer Stoffe landen regelmäßig in dieser Tonne. Die Entsorger müssen die Fehlwürfe aufwendig aussortieren, bevor der Biomüll zu Kompost verarbeitet werden darf. Das kostet Personal, Zeit und Geld, das am Ende wieder die Verbraucher zahlen müssen.
Novelle für weniger Mikroplastik
Nun soll eine Novelle der Bioabfallverordnung in Kraft treten. Laut der dürfen Bioabfälle vor der Behandlung nicht mehr als 0,5 Prozent Fremdstoffe enthalten. Die Ziele: eine bessere Qualität des Bioabfalls mit weniger Mikroplastik und geringere Kosten bei der Verwertung von Bioabfällen.
Mehr Kontrollen
Für die Entsorger in Schleswig-Holstein bedeuten geringe Grenzwerte, dass sie mehr kontrollieren müssen. Die Müllabfuhr in Norderstedt zumindest hat ihre Kontrollen bereits verschärft. Vor der Abholung der Biotonnen gucken die Müllwerker also genau darauf, was sie da mitnehmen - und lassen falsch befüllte Tonnen auch mal stehen, so ein Stadtsprecher gegenüber NDR Schleswig-Holstein. "Schlecht sortierter Abfall ist teurer und wird auf die Entsorgungspreise umgelegt werden. Somit muss der Verbraucher für die Entsorgung am Ende mehr bezahlen", betont auch Dirk Sopha, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Dithmarschen.
Auch Bio-Plastik nicht in den Biomüll
Weiter unterstreicht Sopha, dass auch sogenannte Bio-Plastiktüten nichts im Biomüll zu suchen hätten: "Die biologisch abbaubaren Tüten sind auf lange Sicht abbaubar, aber zersetzen sich im Produktionsprozess, also bei der Herstellung von Kompost nicht so schnell, wie es sein müsste. Dadurch gelangen sie in den Kreislauf, wo sie nicht hingehören."
Farbige Aufkleber helfen in Lübeck
In Lübeck zeigen bereits seit Jahren grüne, gelbe und rote Schilder an den Mülltonnen den Verbrauchern an, welcher Müll in welche Tonne gehört. Laut den Lübecker Entsorgern hat diese Aktion dazu geführt, dass die Tonnen korrekter befüllt werden.
Allgemein berichten die Entsorger in Schleswig -Holstein, klappe das richtige Sortieren in Regionen mit Einfamilienhäusern deutlich besser als in Regionen mit Mehrfamilienhäusern oder Geschossbauten.
