Weihnachtsmärkte in SH: Preise sollen stabil bleiben

Stand: 23.11.2023 11:39 Uhr

Der Präsident des Schaustellerverbands Schleswig-Holstein, Marco Lange, verspricht im Interview mit NDR Schleswig-Holstein: Die Preise auf den Weihnachtsmärkten werden trotz Inflation kaum oder gar nicht erhöht.

Ob Punsch, gebrannte Mandeln oder Mutzen: Die Schausteller wollen ihre Preise in diesem Jahr kaum oder gar nicht erhöhen.

Herr Lange, mit welchen Gefühlen und Erwartungen gehen Sie in diese Weihnachtsmarkt-Saison?

Lange: Positiv. Denn schon die Jahrmärkte in diesem Jahr haben gezeigt: Trotz der allgemeinen Inflation möchten die Leute raus, sich treffen und etwas erleben. Unsere Besucherzahlen sind bisher gut. Die Gewinne werden zwar dadurch geschmälert, dass für uns vieles teurer geworden ist. Wichtig ist aber, dass die Besucher unser Produkt wirklich annehmen im Moment. Unsere Kundschaft ist da und wir hoffen natürlich, dass das auch auf den Weihnachtsmärkten der Fall sein wird.

Marco Lange, Schausteller und Präsident des Schaustellerverbands SH, steht vor einm Karussel und blickt in die Kamera. © NDR Foto: Cassandra Arden
Marco Lange ist als Schausteller auf Jahrmärkten und Weihnachtsmärkten unterwegs. Als Präsident des Schaustellerverbands SH hat er die ganze Branche im Blick.

Wie tief müssen Besucher denn in diesem Jahr für Punsch, Mutzen und Co. in die Tasche greifen?

Lange: Wir versuchen, die Preise im Zaum zu halten. Wir versuchen, das über Masse abzufedern statt über große Preiserhöhungen. Aber natürlich: An ein, zwei Stellen muss jeder ein bisschen schrauben, das ist ganz klar. Die Preise sind auch für uns im Einkauf gestiegen. Aber wir werden da nichts Verrücktes machen. Wir versuchen im Großen und Ganzen die Preise so zu halten, wie wir sie auch im Jahr 2022 hatten.

Aber Bratwurst oder Glühwein kann schon mal 50 Cent mehr kosten als vor einem Jahr?

Lange: Das ist möglich, aber mehr auch nicht. Und dafür gibt es bei uns ja auch die Atmosphäre umsonst. Die Besucher kommen, können das ganze Drumherum genießen und brauchen dafür nicht mal einen Cent auszugeben.

Überall gibt es ja Personalprobleme. Wie sieht es in den Buden aus?

Lange: Das ist tatsächlich momentan das Hauptproblem. Wir sind größtenteils Familienbetriebe und versuchen, das wirklich über die Familie abzufedern: Da hilft dann der Cousin oder der Bruder mit aus. Oder die Oma kommt zurück und setzt sich mal an die Kasse. Momentan suchen wirklich sehr viele Schausteller Personal. Es gibt Betriebe, die vorher auf drei Weihnachtsmärkten waren und jetzt einen absagen mussten, weil Arbeitskräfte fehlen.

Das heißt also auch: Wer auf Weihnachtsmärkten jobben will, kann sich jetzt noch kurzfristig bei den Schaustellern melden?

Lange: Auf alle Fälle, es wird dringend gesucht! Auch Annoncen sind geschaltet. Also jederzeit gerne melden. Wer Lust hat, kontaktfreudig und flexibel ist, kann immer gerne zu uns kommen.

Das Interview führte Julian Marxen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Schleswig-Holstein Magazin | 22.11.2023 | 19:30 Uhr

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