Neue Sirenen für Meddewade: Sirenennetz in SH wächst
Im Kreis Stormarn sind am Montag zwei neue Sirenenanlagen in Betrieb gegangen. Mittlerweile gibt es davon 2.800 in Schleswig-Holstein. Die Zahl der Sirenenstandorte soll bis 2030 auf 4.000 wachsen.
Bei Katastrophen wie zum Beispiel einer Sturmflut soll die Bevölkerung schnell und verlässlich gewarnt werden - etwa per Warn-App auf dem Smartphone, über das Radio oder mit Hilfe von Warntafeln. Zum sogenannten Warnmittelmix gehören auch Sirenen vor Ort. Doch die sind in Schleswig-Holstein vielerorts veraltet. Mit 23 Millionen Euro will Schleswig-Holstein den Wiederaufbau des Sirenennetzes im Land fördern.
So konnten allein im letzten Jahr rund 200 zusätzliche Standorte ausgestattet werden. Seit Montag (5.5.) sind in Meddewade (Kreis Stormarn) zwei weitere Sirenen am Netz.
Alte Sirenen stammen aus dem Kalten Krieg
Nach Angaben des Kreises Stormarn ersetzen die neuen elektronischen Anlagen in der 900-Einwohner-Gemeinde die alten Motorsirenen, die während des Kalten Krieges installiert worden waren. Der Vorteil der neuen Sirenen: Sie funktionieren laut Kreis auch, wenn der Strom ausfällt oder abgeschaltet werden muss - beispielsweise bei einem Hochwasserereignis.
Meddewade: Sirenen kosteten 26.000 Euro
Die Kosten von 26.000 Euro für die beiden neuen Sirenen in Meddewade übernimmt der Kreis Stormarn. Dieser hatte vor etwa zwei Jahren ein Förderprogramm aufgelegt, um das kreisweite Sirenennetz zu verbessern. 4,5 Millionen Euro sind im Topf, ein Teil davon wiederum stammt aus einem entsprechenden Förderprogramm des Landes, dessen Volumen 23 Millionen Euro beträgt.
Ziel bis 2030: 4.000 Sirenenstandorte in SH
Mit dem Geld sollen laut Innenministerium bis 2030 im Land 4.000 Sirenenstandorte gefördert werden. Weil Sirenen neben beispielsweise WarnApps nur ein Teil des Warnmittelmixes seien, stelle das aus Sicht des Landes eine ausreichende Abdeckung dar, heißt es aus dem Innenministerium.
Alte Sirenen sollen fit für Ernstfall werden
Neben neuen Sirenen - wie in Meddewade - sollen nach den Plänen des Innenministeriums - wenn technisch möglich - auch bestehende Anlagen aufgerüstet werden. Sie bekommen dann einen sogenannten Steuerempfänger. Der soll ermöglichen, dass auch ältere Sirenen zentral vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) angesteuert und im Ernstfall von dort aus eingeschaltet werden können.
Sirenen anders als die NINA Warnapp
Allerdings liegt nach Angaben des schleswig-holsteinischen Innenministeriums genau hier noch ein Problem. Noch habe der Bund deutschlandweit nicht die Voraussetzungen für die zentrale digitale Ansteuerung geschaffen, erklärt eine Sprecherin. Anders als beispielsweise die NINA WarnApp werden die Sirenen im Land bisher deshalb in der Regel über die Leitstellen ausgelöst.
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