Jungforscher Cornelius Quint und Nina Ahlers von der Stiftung Naturschutz stehen am Offenbütteler Moor © Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein
Jungforscher Cornelius Quint und Nina Ahlers von der Stiftung Naturschutz stehen am Offenbütteler Moor © Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein
Jungforscher Cornelius Quint und Nina Ahlers von der Stiftung Naturschutz stehen am Offenbütteler Moor © Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein
AUDIO: "Jugend forscht"-Gewinner experimentiert mit Torfmoos (1 Min)

Klimaschutz mit Torfmoos: Junger Forscher aus SH hat innovative Idee

Stand: 24.04.2025 06:43 Uhr

Mit kleinen Würfelchen will er Moos schneller zum Wachsen bringen. Die Idee von Cornelius Quint aus Husum könnte die Renaturierung von Mooren voranbringen. Im ersten Versuch zeigt sich, ob das klappt.

von Aaron Schlichting

Früh beschäftigt sich Cornelius Quint aus Husum (Kreis Nordfriesland) mit den Auswirkungen des Klimawandels und was man dagegen tun kann. Bei seinen Recherchen stieß er auf ein besonderes Ökosystem: die Hochmoore in Schleswig-Holstein. Diese werden vielerorts wieder vernässt, damit sich dort Torfmoos ansiedeln kann. Denn wo Torfmoose wachsen, wird Kohlendioxid gespeichert - ein natürlicher Beitrag zum Klimaschutz. Cornelius Quint entwickelt deshalb ein Verfahren, das die Torfmoos-Bildung beschleunigen soll.

Cornelius Quint aus Husum gewinnt "Jugend forscht"

Cornelius-Ägidian Quint aus Husum, Jugend-forscht-Gewinner 2022 mit dem Projekt Sphagnum Mikrosphären © Jugend forscht Foto: Jugend forscht
Cornelius Quint im Jahr 2022 mit seinem Jugend-forscht-Gewinnerprojekt.

Im Alter von 18 Jahren stellt er beim Bundeswettbewerb von "Jugend forscht 2022" seine Idee erstmals einer größeren Jury vor. Für seine Methode, das Wachstum von Torfmoosen zu beschleunigen, erhält er gleich zwei Auszeichnungen: den Sonderpreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie den Preis für die originellste Arbeit, gestiftet von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Torfmoos-Würfel sollen Wachstum im Moor beschleunigen

Seit seinem Erfolg bei "Jugend forscht" hat Cornelius Quint, heute 21 Jahre alt, das Projekt nicht aus den Augen verloren. Trotz seines Medizinstudiums arbeitet er weiterhin daran. Für den ersten Versuch unter realen Bedingungen stellte er gemeinsam mit seiner Familie etwa 100 Kilogramm von seiner Erfindung, den Torfmoos-Würfelchen, her.

Torfmoos Würfelchen in einem Eimer © NDR Foto: Aaron Schlichting
So sehen die Torfmoos-Würfelchen aus.

Die kleinen Würfel bestehen aus selbstgezüchtetem Torfmoos, das in eine Hülle aus pflanzlichem Gelatine-Ersatz und destilliertem Wasser eingebettet ist. Im feuchten Moorboden sollen sich die Zellen daraus lösen, anwachsen und so die Wiederbesiedlung mit Torfmoos beschleunigen.

Erster Feldversuch im Kreis Dithmarschen

Cornelius Quint wirft Torfmoos-Kügelchen ins Moor © NDR Foto: Aaron Schlichting
Der erste Feldversuch startet im Offenbütteler Moor.

Gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein startete Cornelius Quint am Mittwoch (23.04.) einen ersten Feldversuch im Offenbütteler Moor (Kreis Dithmarschen). Dabei warf er die selbst entwickelten Mooswürfel auf die vorbereitete Testfläche. Im September wollen Cornelius Quint und die Stiftung das Gelände erneut begehen und prüfen, ob sich erste Erfolge zeigen. Dann wird sich zeigen, ob seine Methode das Potenzial hat, auch in anderen Hochmooren eingesetzt zu werden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 23.04.2025 | 09:30 Uhr

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