Imland Kliniken: Mehrheit der Bürger stimmt für Status Quo
Beim Bürgerentscheid stimmte die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler dafür, dass die Imland Kliniken in Rendsburg und Eckernförde nicht umstrukturiert werden. Das bedeutet auch, dass die Geburtshilfe in Eckernförde bestehen bleibt.
67,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler im Kreis Rendsburg-Eckernförde stimmte laut vorläufigem Endergebnis am Sonntag beim Bürgerentscheid rund um die Imland Kliniken mit "Ja". Ja zur Grund- und Regelversorgung in Eckernförde und damit für den Erhalt von Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe und Geriatrie an diesem Standort. Die Psychiatrie, die der Kreis eigentlich nach Eckernförde verlegen wollte, soll am Standort in Rendsburg erhalten bleiben.
Damit haben sich die Bürger gegen einen Kreistagsbeschluss vom Februar ausgesprochen, mit dem die unrentablen Krankenhäuser in Zukunft wirtschaftlicher betrieben werden sollten. Der Bürgerentscheid stimmte damit lediglich für die in einem anderen Konzept vorgesehenen Optimierung- und Sanierungsmaßnahmen an beiden Standorten. Nur knapp jeder Dritte der Wahlberechtigten hat laut Abstimmungsleitung an der Wahl teilgenommen.
Freude bei der Bürgerinitiative
Das deutliche Ergebnis für einen Erhalt der Imland Kliniken in ihrer jetzigen Form wertet die Bürgerinitiative "Ja! Im Land - Rette unser Krankenhaus" als Zeichen an die Politik, dass sie falsch und nicht im Sinne der Bürger entschieden habe. "Wir waren wirklich ergebnisoffen und haben gehofft, dass die Wahlbeteiligung hoch ist", sagt Jasmin Wenger von der Initiative. "Aber dass unser Anliegen tatsächlich auch im südlichen Teil des Kreises so wahrgenommen wurde, freut uns wirklich sehr."
In den kommenden Tagen stehen nach Angaben der Bürgerinitiative Gespräche mit Landrat Oliver Schwemer (parteilos) und der Geschäftsführung der Imland Kliniken an. "Die Hoffnung der Menschen ist natürlich sehr groß, weil alle Angst davor hatten, dass unsere Klinik in Eckernförde umstrukturiert wird und man wirklich lange Wege in Kauf nehmen muss", sagt Wenger.
Hauptausschuss-Vorsitzender dämpft Erwartungen
Für Thorsten Schulz, der den Hauptausschuss im Kreis Rendsburg-Eckernförde leitet und der sich in dieser Position intensiv mit den Imland Kliniken auseinandergesetzt hat, kam das Ergebnis nicht überraschend. "Aufgrund der Fragestellung durch die Bürgerinitiative habe ich mit einem derartigen Abstimmungsverhältnis gerechnet", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend. Die Frage über die beim Bürgerentscheid abgestimmt wurde, drehte sich nicht nur um den Standort Eckernförde sondern auch um den Erhalt der Klinik in Rendsburg. Die Bürger wollen laut Schulz natürlich beide Krankenhäuser erhalten.
Das ist glaube ich das große Problem, wo man den Bürgerinnen und Bürgern klar machen muss, dass gewisse Wünsche nicht umsetzbar sind - aus welchem Grund auch immer. Thorsten Schulz, Hauptausschuss-Vorsitzender
In den kommenden Tagen muss sich der Kreis intensiv mit dem Ergebnis auseinandersetzen. "Am Donnerstag werden wir im Hauptausschuss schauen, welche Möglichkeiten wir haben, dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden. Es wird keine einfache Aufgabe", sagt Schulz. Dabei sei auch das Gesundheitsministerium gefragt, das beispielsweise der Wiedereröffnung einer Geburtshilfe in Eckernförde zustimmen muss. Wenn der Bedarfsplan für Eckernförde aber keinen medizinischen Bedarf sieht, sei der Bürgerentscheid nicht umsetzbar, so Schulz.