Explosion im Hafen Niendorf: Kripo ermittelt zur Ursache

Stand: 02.05.2025 16:33 Uhr

Nachdem am 1. Mai im Niendorfer Hafen in Timmendorfer Strand eine Gasflasche explodiert war, ist der Bereich abgesperrt worden. Auch die B76 musste wegen der Explosion gesperrt werden.

In Niendorf, einem Ortsteil von Timmendorfer Strand (Kreis Ostholstein), ist im Hafen in der Strandstraße am Maifeiertag gegen 13.30 Uhr eine Gasflasche explodiert. Nach Angaben der Polizei erlitten durch den lauten Knall und die Druckwelle zehn Menschen einen Hörschaden - ein sogenanntes Knalltrauma. Ein Mann wurde durch umherfliegende Trümmerteile leicht verletzt und kam ins Krankenhaus. Er haben es aber bereits wieder verlassen können, so die Polizei.

Kripo ermittelt nach Explosion in Niendorf

Der Niendorfer Hafen ist aufgrund der Evakuierung völlig leer. © NDR Foto: NDR Screenshot
Der Hafen musste infolge der Explosion großräumig gesperrt werden.

Derzeit gibt es nach Angaben eines Polizeisprechers keine Hinweise darauf, dass die Explosion vorsätzlich herbeigeführt wurde. Die Kriminalpolizei prüft jetzt, ob möglicherweise eine unsachgemäße Lagerung der Gasflaschen oder auch deren Materialzustand zu der Explosion geführt haben könnte. Außerdem ermitteln die Beamten jetzt wegen des Verdachts der fahrlässigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie der fahrlässigen Körperverletzung in mehreren Fällen.

Weitere Gasflaschen von Spezialfirma abtransportiert

Blick auf die Stelle im Hafen von Niendorf, wo am Nachmittag eine Gasflasche explodiert sein soll. © picture alliance/dpa Foto: Privat
Den Erkenntnissen nach ist eine Gasflasche im Niendorfer Hafen explodiert. Die Ursache ist unklar.

Insgesamt 22 weitere Gasflaschen, die mit Acetylen, brennbaren Gasen oder mit Sauerstoff befüllt waren, lagerten dort laut Polizei am Hafen. Zunächst war von 17 weiteren Flaschen die Rede. Laut Einsatzleiter waren zwei der Gasflaschen undicht. Aus Sicherheitsgründen wurde nach der Detonation der Hafenbereich geräumt und in einem Umkreis von 300 Metern abgesperrt. Die Feuerwehr kühlte die Gasflaschen mit einem Wasserwerfer. Am Abend transportierte dann eine Spezialfirma die restlichen Gasflaschen ab, zum Teil in Spezialbehältern, berichtet die Polizei. Der Hafenbereich und die angrenzenden Straßen wurden anschließend wieder freigegeben.

Folge der Sperrung: Staus auf der B76

Auch die B76, die nahe des Hafens verläuft, sowie mehrere Restaurants und Imbisse waren von der Sperrung betroffen. Aufgrund des Maifeiertags und des guten Wetters war der Urlaubsort gut besucht. Das führte zu Staus in dem Ort und auf der Bundesstraße zwischen Eutin (Kreis Ostholstein) und Lübeck. Mittlerweile ist auch die B76 wieder frei.

Explosion selbst in Scharbeutz noch hörbar

Wie NDR Reporter berichten, war der Knall auch in mehreren Kilometern Entfernung zu hören gewesen, unter anderem weit draußen auf der See und in Scharbeutz, wo die neue Seebrücke eröffnet wurde.

Weitere Informationen
Die neue Seebrücke in Scharbeutz. © Tourismus-Agentur Lübecker Bucht

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 02.05.2025 | 12:00 Uhr

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