Eckernförde: Rund 1.000 Menschen demonstrieren für Imland Kliniken
Die Demonstranten fordern, dass die Imland Kliniken in Rendsburg und Eckernförde erhalten bleiben. Dafür sind am Mittwoch Ärzte, Pfleger und Bürger auf die Straße gegangen.
Hunderte Menschen haben sich am Mittwochnachmittag im Skaterpark Eckernförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) versammelt. Auf dem Weg zur Hafen-Spitze machten sie ihrem Ärger Luft und demonstrierten für die Kliniken und die Arbeitsplätze von etwa 2.400 Menschen. Die Imland Kliniken seien wichtig für die Versorgung der Anwohner in der Region - und für die Touristen, hieß es. Aufgerufen zu der Kundgebung, an der sich laut Veranstalter zwischen 800 und 1.000 Menschen beteiligten, hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Gewerkschaft ver.di und der Ärzteverband Marburger Bund.
Versorgungsbedarfsanalyse geplant
Der Eigentümer der wirtschaftlich angeschlagenen Kliniken, der Kreis Rendsburg-Eckernförde, plant aus Kostengründen Stellen abzubauen und die Strukturen in den Kliniken zu verschlanken. Er will eine sogenannte Versorgungsbedarfsanalyse machen und Ende Oktober entscheiden, wie es weitergehen soll.
Michael Wessendorf vom Marburger Bund betonte in diesem Zusammenhang: "Wenn dieses Personal hier weg geht und man in ein paar Jahren weiß, welches Krankenhaus man haben möchte, dann glauben Sie doch nicht, dass man dieses Personal hier ohne weiteres wieder zurück bekommt - in eine ländliche Region."
Was die Zukunft der Imland Kliniken angeht, wurde bisher über vier Varianten nachgedacht.
Variante eins: Alles bleibt, wie es ist
Der Kreis als Eigentümer oder das Land müssten im Falle, dass alles so wie bislang weiter betrieben wird, 46 Millionen Euro in die Imland Kliniken pumpen, um den Weiterbetrieb zu sichern. Außerdem müssten 100 Stellen abgebaut werden.
Variante zwei: Nur Klinik in Rendsburg arbeitet weiter
In der zweiten Variante geht es in Rendsburg weiter wie bisher und der Standort Eckernförde wird verkleinert und bietet nur noch eine Notfallversorgung unter anderem mit innerer Medizin und Notfall-Chirurgie. 42 Millionen Euro Unterstützung wären notwendig, außerdem müssten 250 Vollzeitstellen abgebaut werden.
Variante drei: Standort Eckernförde wird geschlossen
Die dritte Variante sieht vor, dass die stationäre Einrichtung in Eckernförde geschlossen wird. Dann wäre nur noch eine ambulante Versorgung möglich. 35 Millionen Euro frisches Geld müssten aufgebracht werden und mehr als 400 Mitarbeiter würden ihre Jobs verlieren.
Variante vier: Neubau an der A7
Eine weitere Möglichkeit, die im Gespräch ist, ist der Neubau der ganzen Klinik an der A7 nördlich des Kanals.
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