Corona in SH: Apotheker lernen Impfen
Ab Anfang Februar sollen neben Zahn- und Tierärzten auch die Apotheker im Land gegen das Coronavirus impfen können. Darauf hatten sich Bund und Länder verständigt. Dafür werden sie aktuell geschult.
Die Impfkampagne soll voran getrieben werden. So der Plan von Bund und Ländern. Um die Impflücke weiter zu schließen und mehr Boosterimpfungen möglich zu machen, sollen künftig auch Apothekerinnen und Apotheker impfen. Aber: Sie müssen erst einmal ausgebildet werden, damit sie die Spritze setzen dürfen. Im pharmazeutischen Institut in Kiel finden deswegen an den kommenden drei Wochenenden Schulungen statt - mit dabei: Janka Reutter und Björn Scholtz.
Probe mit Impfkissen
Auf dem Plan: Theorie, praktische Übungen zur Impfung mit Kochsalzlösung und Erste Hilfe, falls es zu einer Impfreaktion kommt. Reutter und Scholtz üben das Spitzen zunächst mit einem Impfkissen. "Sehr spannend, das mal an einem Dummy zu testen - dafür ein Gefühl zu bekommen. Ist ja schließlich das erste Mal, dass wir das machen", erklärt Björn Scholtz, der wie Janka Reutter in der Wald-Apotheke in Wahlstedt (Kreis Segeberg) arbeitet. Wichtig sei, so Seminarleiter Stephan Ott vom Kreis Rendsburg-Eckernförde: Immer im 90 Grad-Winkel in den Arm stechen. Das wird im nächsten Schritt mit harmloser Kochsalzlösung ausprobiert.
Auch Erste Hilfe wird aufgefrischt
Janka Reutter wirkt ein bisschen unsicherer - kein Wunder: Im Gegensatz zu ihrem Wahlstedter Kollegen, der schon erste Erfahrungen im Labor sammeln konnte, ist für sie die Arbeit mit der Spritze neu. Aber Björn Scholtz bescheinigt ihr ein gutes Händchen: "Das war wirklich absolut schmerzfrei!" Auch auf Notfallsituationen werden sie vorbereitet. Zum Beispiel Krampfanfälle oder allergische Reaktionen - eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, findet Scholtz: "Ich fühl' mich doch wirklich sicherer, die neue Aufgabe, die wir übernehmen werden, mit diesem drumherum alles aufzufrischen."
Jede dritte Apotheke bietet Impfung an
Seit Beginn der Pandemie haben Apothekerinnen und Apotheker schon einige Dinge zum ersten Mal gemacht, betont Dr. Kai Christiansen von der Apothekerkammer: "Die Antigentestungen, die Maskenabgabe, die Versorgung der Arztpraxen mit Impfstoff, oder aktuell das Ausstellen der Impfzertifikate. Das Impfen kommt noch oben drauf." Trotz der Mehrarbeit hätten sich an den nächsten drei Wochenenden bereits 150 Apotheker bereit erklärt, sich schulen zu lassen. Christiansen geht davon aus, dass jede dritten Apotheke in Schleswig-Holstein ein Impfangebot machen kann.
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