Baubeginn in Brunsbüttel: Die ersten Schritte zum LNG-Terminal
In Brunsbüttel werden seit Freitag die ersten Leitungen für das LNG-Terminal gebaut. Das Terminal soll einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Gasversorgung in Deutschland abzusichern.
Mit der ersten Schweißnaht an den Rohren haben die Beschäftigten der Leitungsfirma am Freitagmittag die Arbeiten an der Leitung in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) begonnen. Die Leitung solle noch in diesem Winter fertiggestellt und die erste Ladung Flüssiggas ins Netz eingespeist werden, sagte Stefan Wenzel (Grüne), Staatsekretär im Bundeswirtschaftsministerium, am Freitag. Das sei ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung.
Drei Kilometer lange Leitung
Konkret soll das Flüssigerdgas, was per Schiff in Brunsbüttel ankommt, vom Hafen durch die dann drei Kilometer lange Leitung zur Verteilstation des Erdgasnetzes fließen. Zum Jahreswechsel sollen in Brunsbüttel und im niedersächsischen Wilhelmshaven schwimmende LNG-Terminals in Betrieb gehen. Weitere Standorte für schwimmende LNG-Terminals sind Stade in Niedersachsen sowie Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gasleitung aus Brunsbüttel kann laut den beteiligten Unternehmen Gasunie Deutschland und Schleswig-Holstein Netz bis zu 3,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr zur Verfügung stellen. Das Unternehmen Gasunie als verantwortlicher Fernleitungsnetzbetreiber plant dazu parallel eine neue, 55 Kilometer lange Leitung von Brunsbüttel nach Hamburg.
Unabhängig von russischem Gas machen
Politisches Ziel hinter den Bauarbeiten ist es, unabhängiger vom russischen Gas zu werden. Nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wurden die Pläne für ein Import-Terminal für flüssiges Erdgas in Brunsbüttel schnell konkret. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) setzte sich für das Vorhaben ein - Bund und Land machten Tempo. So wurde das Genehmigungsverfahren für den Bau von Terminals für Flüssigerdgas (Liquefied natural gas, kurz: LNG) beschleunigt.
Nach einer Absichtserklärung, die Bundeswirtschaftsminister Habeck mit führenden Energieunternehmen im August unterschrieb, sollen die LNG-Schiffe bis zum März 2024 "vollausgelastet" Gas zur Verfügung gestellt bekommen. Das Gas soll aus verschiedenen Ländern kommen.