Sögeler Friseurin hilft Kollegin aus Flutkatastrophengebiet
Nach der Flutkatastrophe im Sommer in NRW und Rheinland-Pfalz hat es eine Welle der Hilfsbereitschaft gegeben - auch in Niedersachsen. Eine Friseurin aus dem Emsland engagiert sich ganz gezielt.
Dorothea Kuhnke aus Sögel wollte nicht einfach nur Geld für betroffene Friseursalons spenden - sie ließ sich über die Kreishandwerkerschaft im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz gezielt eine Kollegin vor Ort vermitteln, die ihr Geschäft durch das Hochwasser verloren hat. Sie habe sich absichtlich nur eine Kollegin rausgesucht, sagte Kuhnke dem NDR in Niedersachsen. Diese soll so von ihrer Hilfe profitieren, "weil ich nicht möchte, dass viele Friseure nur 10 oder 100 Euro bekommen."
Friseure und Kunden helfen gemeinsam
Aus dem Kontakt ist nun sogar eine Freundschaft entstanden. Und: Kuhnke hilft ihrer Kollegin Simone Manhillen aus dem besonders vom Hochwasser betroffenen Ort Bad Neuenahr-Ahrweiler beim Aufbau eines neuen Geschäfts. Nicht nur mit Ideen - die Friseurin, ihre Mitarbeiter und ihre Kunden engagieren sich zusammen.
Spendenbox neben der Kasse
Kuhnke hat einen Teil ihres eigenen Gehalts für Kollegin Manhillen gespendet. Auch ihre Kunden machen mit: In einer Spendenbox neben der Kasse kamen bislang rund 800 Euro für Simone Manhillen zusammen. Dazu kommen Sachspenden für den neuen Friseurladen. Kuhnke hat dafür Scheren, Handtücher, Haarfärbemittel und Friseurmobiliar zusammengestellt.
"Das gibt auch Kraft und Mut"
Manhillen, die ihre Kollegin derzeit in Sögel besucht, ist dankbar für die Hilfe. Eine so persönliche Unterstützung sei viel wichtiger als alles andere, sagte sie dem NDR in Niedersachsen. "Das gibt auch Kraft und Mut", sagte Manhillen. Menschen von außerhalb könnten sich nicht vorstellen, wie es tatsächlich in dem betroffenen Gebiet sei. Für Kuhnke geht die Hilfe weiter. Mit ihrem Team will sie bald ins Hochwassergebiet fahren und Simone Manhillen beim Einräumen des neuen Geschäfts helfen. "Simone habe ich adoptiert. Das ist jetzt mein Patenkind", sagt Dorothea Kuhnke.
