Schweinepest-Sperrzone im Emsland ist aufgehoben
Die wegen eines Falls von Afrikanischer Schweinepest eingerichtete Sperrzone rund um Emsbüren ist seit Mitternacht aufgehoben. Ferkel und Mastschweine dürfen jetzt wieder transportiert werden.
In den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim haben sich laut Landvolk Emsland insgesamt rund 50.000 Schweine angestaut, der Großteil sei überschwer. Rund 300 Betriebe waren von der Sperrzone betroffen. In Emsbüren war Anfang Juli ein Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden, seitdem konnten die Tiere nur mit einer Sondererlaubnis geschlachtet werden. Die Folgen sind wirtschaftliche Einbußen für die Landwirte und Platzprobleme in den Ställen.
Landvolk hofft auf Schlachtung binnen 14 Tagen
Schon am späten Dienstagabend hatte ein Viehhändler bei Lünne im Emsland erste Transporter mit Schweinen beladen, um gleich um Mitternacht losfahren und Schlachthöfe ansteuern zu können. In einem Schlachthof in Nordrhein-Westfalen werden am Donnerstag nur Schweine aus der Sperrzone geschlachtet - insgesamt 4.000 Tiere. Aber nicht alle Fleischunternehmen nehmen Tiere aus dem ehemaligen Sperrgebiet. Georg Meiners, Präsident des Landvolk-Verbandes im Emsland, sagte: "Wir hoffen, dass wir das alles in den nächsten 14 Tagen abgearbeitet bekommen."
Zwei Bauern prüfen Klage gegen das Land
Laut dem Beratungsring in Meppen prüfen zwei betroffene Bauern, gegen das Land Niedersachsen zu klagen, weil sie aufgrund der angeordneten Quarantänemaßnahmen wirtschaftliche Einbußen hatten. Der Verband der Schweinehalter Deutschlands in Damme beziffert den Schaden auf insgesamt mehr als 15 Millionen Euro - und fordert Finanzhilfen von Bund und Land. Auch Meiners vom Landvolk fordert, dass der Fall aufgearbeitet wird. In einem Fall wie in Emsbüren, wo die Afrikanische Schweinepest nur auf einem einzigen Hof aufgetreten sei, sei es aus seiner Sicht vertretbar, die Sperrzone nur für vier Wochen einzurichten. Über deren Dauer entscheidet die EU-Kommission.
Einige Betriebe versichert, andere müssen wohl aufgeben
Von den Folgen der Handelsbeschränkungen seien die einzelnen Betriebe sehr unterschiedlich betroffen, sagte Meiners. Einige seien für einen solchen Fall versichert gewesen, andere nicht. "Es gibt Betriebe, für die ist das überschaubar, für andere ist das nicht mehr machbar." Seiner Einschätzung nach werden einige Landwirte aufgeben müssen.