Emsland: Transrapid-Fans wollen Förderverein gründen
Anhänger der Transrapid-Technik wollen einen Förderverein gründen. Sie wollen so an die Magnetschwebebahn erinnern und die Geschichte der Versuchsanlage in Lathen im Emsland zeigen.
"Fahren ohne Räder, fliegen ohne Flügel" - lange war das der Werbespruch für die Transrapidversuchsanlage. Mit dem verheerenden Unfall vor 15 Jahren wurde diese Ära beendet. 23 Menschen kamen damals ums Leben. Die Anlage wurde 2011 endgültig stillgelegt. Seitdem nagt nicht nur am 32 Kilometer langen Stelzenweg der Zahn der Zeit. Auch die alten Transrapidzüge wirken schrottreif, das ehemalige Besucherzentrum in Lathen ist unansehnlich geworden. Das soll sich jetzt ändern: Am Dienstagabend wollen Transrapidfans in Lathen einen Förderverein gründen. Schon mehr als 70 Interessierte haben sich dafür in eine Liste aufnehmen lassen.
Ein Transrapid 07 steht heruntergekommen vor dem Besucherzentrum
Norbert Holtermann aus Lathen reicht es: Wer seine Gemeinde bei Google Earth sucht, landet derzeit den ersten Treffer mit einem Bild vom Transrapid 07. Der Zug steht heruntergekommen vor dem ehemaligen Besucherzentrum der Versuchsanlage in Lathen - und das soll so nicht bleiben. Holtermann und andere Transrapidfans wollen den Zug reparieren und das Besucherzentrum wieder salonfähig machen. Touristen sollten wieder in das Besucherzentrum hineingehen, sich informieren können über das, was an diesem Ort gewesen ist, sagte er. "Viele Touristen kommen hier vorbei, mit dem Rad, mit dem Auto, und schauen was da los ist", so Holtermann.
"Diese Technik hätte nie sterben dürfen und wird auch nie sterben"
In der Gemeinde warten weitere alte Magnetschwebezüge auf eine Reparatur - darunter der erste Transrapid, der in Lathen unterwegs war. Der neue Förderverein soll bei der Finanzierung helfen. Das Interesse sei riesengroß, so Holtermann. Bei ihm haben sich Transrapidfans aus ganz Deutschland und den Niederlanden gemeldet. "Und die Motivation ist bei vielen einfach diese Technikbegeisterung. Diese Technik hätte nie sterben dürfen und wird auch nie sterben. Sie wird weitergehen - auch wenn es hier in Lathen momentan nicht danach aussieht." Aus diesem Grund sollten die Exponate auch erhalten bleiben, findet Holtermann.
Betreibergesellschaft und Gemeinde unterstützen die Pläne
Die Pläne des Vereins werden von der Betreibergesellschaft der ehemaligen Versuchsanlage unterstützt, ihr gehört das Besucherzentrum. Der Transrapid dagegen ist Eigentum der Gemeinde, und auch sie ist mit im Boot. "Diese Kooperation zeigt, wie wichtig das Thema für Lathen ist", sagte Holtermann. "Lathen ist Transrapid und Transrapid ist Lathen", sagte er. "Das ist ein Zusammenhang, der immer da ist und immer da war. Und das muss man nur aufgreifen und entsprechend weitermachen. Wir haben jede Menge Material, um da etwas Nettes daraus zu machen."
