Ems-Überführung: Luxusliner "Arvia" in Eemshaven angekommen

Stand: 06.11.2022 08:34 Uhr

Das auf der Meyer Werft gebaute Kreuzfahrtschiff "Arvia" hat in der Nacht zu Sonntag planmäßig das niederländische Eemshaven erreicht. Dort wird der Neubau nun technisch erprobt.

Ein beleuchtetes Schiff liegt bei Sonnenaufgang auf dem Wasser. © NDR Foto: Sebastian Duden
Am frühen Sonnabendmorgen hatte die "Arvia" die Dockschleuse in Papenburg passiert.

Die "Arvia" legte die Emsfahrt in Richtung Nordsee rückwärts und mit Unterstützung zweier Schlepper zurück. Diese Art der Überführung habe sich aufgrund der besseren Manövrierfähigkeit bewährt, hat die Meyer Werft mitgeteilt. Am Abend passierte die "Arvia" planmäßig das Ems-Sperrwerk in Gandersum, am frühen Sonntagmorgen schließliche erreichte das Schiff laut den Daten des Portals MarineTraffic das niederländische Eemshaven. Nach technischen und nautischen Erprobungen werde das Schiff dann für die spätere Ablieferung an P&O Cruises Kurs auf Bremerhaven nehmen, teilte die Meyer Werft mit.

Nabu kritisiert Aufstauen der Ems

Umweltschützer sehen die Überführung des Kreuzfahrtriesen auf der Ems problematisch. Der Nabu kritisiert gegenüber dem NDR in Niedersachsen, dass der Fluss für die Fahrt der "Arvia" aufgestaut wird. Dadurch würde nicht nur der Wasserspiegel im Fluss angehoben, sondern auch zahlreiche Wiesen im Deichvorland überflutet - eine Fläche, die Zugvögel gerade jetzt zur Rast auf ihrer langen Reise bräuchten.

"Arvia" wird mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben

Die britische Reederei P&O Cruises hat die "Arvia" in Papenburg bauen lassen. Nach Angaben der Meyer Werft ist das Kreuzfahrtschiff rund 345 Meter lang und soll 5.200 Passagieren Platz bieten. Es wird mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben. Die "Arvia" ist baugleich zu ihrem Schwesterschiff "Iona", das bereits 2020 ausgeliefert wurde.

Kritiker beim Ausdocken der "Arvia"

Im August hatten viele Zuschauer das Ausdocken der "Arvia" an der Meyer Werft beobachtet. Unter die Schaulustigen hatte sich damals auch eine kleine Gruppe junger Menschen mit Plakaten gemischt. Darauf forderten sie unter anderem "Klimaschutz statt Kreuzfahrtschmu" und warfen der Branche "Greenwashing" vor. Auch LNG verursache klimaschädliche CO2-Emissionen, so ihre Argumentation.

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NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 05.11.2022 | 18:00 Uhr

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