Winter im Protestcamp: Anti-A20-Aktivisten bereiten sich vor
Seit einem halben Jahr protestieren Autobahn-Gegner mit einem Camp gegen die geplante Küstenautobahn A20. Nun könnte bald eine Entscheidung zum ersten Bauabschnitt in Niedersachsen fallen.
Die Umweltaktivisten machen derzeit ihr Lager bei Westerstede im Ammerland winterfest. In wenigen Wochen soll am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über den ersten, 13 Kilometer langen Abschnitt der A20 in Niedersachsen von der A28 bei Westerstede bis zur A29 bei Jaderberg verhandelt werden. Landwirte und ein Umweltverband haben Klage eingereicht.
Bis zu 20 Autobahngegner leben im Camp
Um sich für die kalte Jahreszeit zu rüsten, seien die Zelte, die Mitte Mai auf der Wiese eines vom Trassenbau betroffenen Landwirts aufgeschlagen worden waren, abgebaut und stattdessen Wohnwagen aufgestellt worden, so eine Sprecherin. Sie bildeten nun eine Wagenburg. Zuletzt sei das Lager noch gewachsen. Zwischen zehn und 20 Autobahngegner leben den Angaben zufolge abwechselnd in dem Camp.
Wirtschaft oder Naturschutz?
Der Bund plant, die bereits existierende Küstenautobahn A20 von Stettin (Polen) über Bad Segeberg in Schleswig-Holstein hinaus bis nach Niedersachsen zu verlängern. Sie soll die deutschen Seehäfen besser verbinden. Dabei sind Tunnel unter Elbe und Weser geplant. Über den Bau wird immer wieder gestritten, Klagen verzögern den Beginn. Befürworter erwarten durch die A20 eine Stärkung der norddeutschen Wirtschaft. Kritiker fürchten dagegen schwere Schäden für Moore, Marschlandschaften und Wälder durch den Autobahn-Neubau.
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