Ukraine-Krise: Tankstellen melden Umsatzverluste
Die Deutschen fahren derzeit offenbar weniger häufig zur Tankstelle und gehen sparsamer mit Benzin um. Der Zentralverband des deutschen Tankstellengewerbes meldet Umsatzrückgänge von rund 20 Prozent.
Die Deutschen sparen Sprit: Zum einen fahren sie vor allem auf Autobahnen deutlich langsamer oder auch schon mal hinter einem Lastwagen her und damit deutlich spritsparender. Zum anderen werde etwa der Weg zum Bäcker öfter mit dem Fahrrad zurückgelegt als früher, sagt Roland Rose. Er ist Geschäftsführer des Bremer Mineralölhandels. Das Unternehmen betreibt 120 Tankstellen - unter auch in Niedersachsen - und hat festgestellt: Es wird deutlich weniger an Marken-Tankstellen wie Shell, Aral oder Esso getankt, sondern viel mehr an freien Tankstellen gezapft.
Nebengeschäft macht Großteil des Verdienstes aus
Jürgen Ziegner, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Tankstellengewerbes vertritt 5000 Tankstellen. Vor allem die Pächter treffe es härter als während des ersten Corona-Lockdowns, sagt Ziegner. Damals wurde zwar deutlich weniger getankt als heute, aber die Tankstellenshops waren damals gut besucht. Und das Nebenbeigeschäft zum Benzin macht mittlerweile 60 bis 70 Prozent des Verdienstes aus, so Ziegner. Mit einer Entspannung in den kommenden Monaten rechnen die Experten nicht. Beide Tankstellen-Vertreter gehen davon aus, dass ein Embargo auf russisches Öl den Spritpreis weiter nach oben treiben werde.
