Staatsanwaltschaft fordert Freisprüche für Högel-Vorgesetzte
Die Staatsanwaltschaft sprach sich vor dem Oldenburger Landgericht am Mittwoch für den Freispruch der sieben ehemaligen Vorgesetzten des verurteilten Patientenmörders Niels Högel aus.
Angeklagt sind drei Ärzte, zwei leitende Pflegerinnen, ein leitende Pfleger und ein ehemaliger Geschäftsführer der Kliniken Oldenburg und Delmenhorst. Die Staatsanwältin Gesa Weiß sagte in ihrem Schlussplädoyer, dass es zwar Auffälligkeiten und Vermutungen gegeben habe, doch eine vorsätzliche Beihilfe durch Unterlassen oder eine bewusste Inkaufnahme weiterer Schädigungen von Patienten durch Högel nach Sichtung der Beweise nicht festzustellen sei.
Ehemalige Vorgesetzte können wohl Freispruch erwarten
Vor drei Wochen hatte das Gericht bereits mitgeteilt, dass es für eine Verurteilung der drei Angeklagten des Delmenhorster Klinikums keine ausreichenden Beweise gebe. Im Juli äußerte sich das Gericht im Fall der Beschuldigten des Krankenhauses Oldenburg ähnlich. Das Urteil wird am 25. Oktober erwartet. 2019 wurde der Krankenpfleger Niels Högel wegen Mordes an 85 Patientinnen und Patienten zu lebenslanger Haft verurteilt.