Schattenriss einer Person mit Computercodes © Fotolia.com Foto: Glebstock

Polizei in Ostfriesland warnt vor Betrug mit manipulierten E-Mails

Stand: 12.02.2024 09:29 Uhr

Beim "Business E-Mail Compromise" versuchen Betrüger, an hohe Geldsummen zu kommen. Sie kapern den E-Mail-Verkehr zwischen Kunden und Händlern. Das Ziel: Überweisungen auf eigene Konten lenken.

von Jan-Bastian Buck

Die Polizeiinspektion Leer/Emden ermittelt gerade wegen der Betrugsmasche "Business E-Mail Compromise". Im aktuellen Fall geht es um einen Unternehmer aus Uplengen, der Anzeige erstattet hatte. Die Polizei nimmt dieses Verfahren zum Anlass, die Bevölkerung vor der neuen Masche zu warnen. Die startet oft als normales Geschäft, das dann aber von Betrügern gekapert wird.

Wie gehen die Betrüger vor?

Wie die Polizei mitteilt, werden beim "Business E-Mail Compromise" entweder beim Absender, auf dem Versandweg oder beim Empfänger E-Mails verändert. Und zwar nicht irgendwelche Mails, sondern Rechnungen oder Mahnungen. Die Kunden werden aufgefordert, auf andere Konten zu überweisen, als zunächst vereinbart. "Durch Gespräche wird die Notwendigkeit einer Kontoänderung plausibel gestaltet. In anderen Fällen werden Rechnungen für fiktive Produkte erstellt und die Firmen so zu einer Zahlung gebracht", heißt es in einer Pressemitteilung.

Unternehmer kauft Maschine und zahlt an Betrüger

Im aktuellen Ermittlungsverfahren der Polizei in Ostfriesland geht es um einen Unternehmer, der eine hochwertige Baumaschine bestellt hatte - bei einem seriösen Anbieter. Der sechsstellige Kaufpreis sollte in drei Raten gezahlt werden. Vor der Fälligkeit der zweiten Rate erhielt der Unternehmer eine E-Mail vom E-Mail-Account des Anbieters der Maschine - mit einer geänderten Bankverbindung. Der Verkäufer habe seine Bankverbindung allerdings nicht geändert, so die Polizei. Der hohe fünfstellige Betrag wurde auf das Konto der unbekannten Betrüger überwiesen.

Betrugsmasche: Wie kann man sich schützen?

Tipps für Präventivmaßnahmen gibt es unter anderem auf der Internetseite des Landeskriminalamts Niedersachsen. Die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime rät zum Beispiel dazu, in solchen Fällen immer noch einmal über einen anderen Kommunikationskanal nachzufragen. Also zum Beispiel den Geschäftspartner anzurufen, wenn der eine Mail mit einer Kontoänderung schickt. Helfen könnten demnach auch Verwendung von Verschlüsselungen, die Schulung von Mitarbeitern und Mehrfaktorauthentifizierung bei E-Mail-Konten.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 08.02.2024 | 15:00 Uhr

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Cyberkriminalität

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