Obdachloser gesteht tödlichen Streit mit einer Lanze
Im Prozess um einen tödlichen Streit in einer Obdachlosenunterkunft in Delmenhorst hat sich der Angeklagte am Dienstag geäußert. Er habe aus Notwehr gehandelt, sagte der 59-Jährige zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Oldenburg. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag vor. Demnach soll er einen anderen wohnungslosen Mann mit einer selbst gebastelten Lanze so schwer verletzt haben, dass dieser starb. Die beiden Männer waren laut Gericht im September 2023 in einer Obdachlosenunterkunft in Delmenhorst in Streit geraten. Dabei soll der Angeklagte dem 42-Jährigen mit Wucht in den Bauch gestochen haben. Er sagte vor Gericht, dass er den 42-Jährigen nicht habe töten, sondern mit der Lanze nur von sich habe abhalten wollen. Sein Kontrahent sei ihm gefolgt und habe ihn bedroht. Wie es zu den tödlichen Verletzungen kam, könne er sich nicht erklären. Die Lanze habe er sich nach einem Überfall vor ein paar Jahren selbst gebastelt - aus einer Lampenstange und der Klinge eines abgebrochenen Fleischermessers. Das Opfer musste damals notoperiert werden. Der Mann war allerdings so schwer verletzt, dass er wenige Stunden später starb. Die Ermittler nahmen den 59-jährigen Angreifer unmittelbar nach der Tat fest. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
