Dr. Juliana Köhler, Leiterin Unesco Welterbe Wattenmeer Besucherzentrum und Nikša Marušic, Baustadtrat stehen im Wattenmeerzentrum. © NDR Foto: Jutta Przygoda

Nach zwei Jahren Bauzeit: Wattenmeerzentrum wieder offen

Stand: 08.05.2022 09:50 Uhr

Nach mehr als zwei Jahren Bauzeit hat ab sofort das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum in Wilhelmshaven wieder geöffnet - mit einer neuen Dauerausstellung auf mehr als 2.000 Quadratmetern.

Die Dauerausstellung im Wattenmeer Besucherzentrum ist ein Watt-Abenteuer zum Ausprobieren, Mitmachen und Begreifen geworden: So taucht das Skelett eines vor Baltrum gestrandeten Pottwals vom ersten Stock hinunter ins Parterre. Als eine U-förmige gelbe Riesenröhre wird ein Wattwurm dargestellt. Es ist das Lieblingsobjekt von Baustadtrat Nikša Marušic, der das Projekt Umbau begleitet hat. Der Wattwurm sei ein Beispiel dafür, was für kleine Tiere dieses Biotop auch prägen. "Wir haben sie so groß gemacht, dass man sie anfassen, sehen und erleben kann." Kinder können in die Röhre hineinkrabbeln und den Wattwurm so erkunden.

"Mit allen Sinnen erleben"

"Hier kann man mit allen Sinnen erleben", sagte Juliana Köhler, Leiterin des Hauses, im Gespräch mit dem NDR in Niedersachsen. Man habe Wert auf viele interaktive Elemente in der Ausstellung gelegt. Im Obergeschoss können Besuchende beispielsweise in die Welt der Vögel eintauchen. Auf Knopfdruck können sie die Flussseeschwalbe, den Knutt und die Pfuhlschnepfe hören. Für diese Langstreckenzieher ist das Watt eine wichtige Tankstelle auf ihrem Weg in den Süden. Die präparierten Vögel stehen ohne Glashaube auf Podesten. Das sei optisch einfach schöner, so Köhler.

Kosten für Umbau: Acht Millionen Euro

Entstanden sind auch begehbare Lebensräume - von der Salzwiese über Sandbänke mit Robben und Seehunden bis hin zu einer Hütte, in der einmal Vogelzähler gewohnt haben. Rund acht Millionen Euro hat der Umbau des Wattenmeer Besucherzentrums gekostet. Die komplette Technik des Hauses und alle Räume wurden erneuert. Es gibt nun auch einen erweiterten Vortragsaal mit einer großen Terrasse, von der Besuchende aus der Vogelperspektive weit über das Wattenmeer im Jadebusen schauen können.

Lieferschwierigkeiten wegen Corona-Pandemie

Während der Corona-Pandemie zu sanieren, sei Segen und Fluch zugleich gewesen, sagte Baustadtrat Marusic. Einerseits habe man während des Lockdowns keine Besucher verloren. Andererseits habe es immer wieder Lieferschwierigkeiten gegeben. Deshalb musste auch die Wiedereröffnung mehrmals verschoben werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 06.05.2022 | 08:30 Uhr

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