Martfeld: Knapp 500 Jahre altes Pastorenhaus wird zum Museum
Vor etwa einem Jahr ist das alte Pastorenhaus von Martfeld (Landkreis Diepholz) auf Baumstämmen an einen neuen Standort umgezogen. Dann begann die Renovierung. Nun soll es ab März als Museum dienen.
In dem neuen Museum solle an die Reformation in der Region südlich von Bremen erinnert werden und an Otto Homfeld, den ersten lutherischen Pastor im Dorf, sagte Anton Bartling, Vorsitzender des Heimatvereins Martfeld. Das einst stattliche Gebäude hatte knapp fünf Jahrhunderte überlebt, weil es mit einem größeren Haus umbaut worden war. Im vergangenen Jahr war die Balkenkonstruktion des Pastorenhauses freigelegt und in althergebrachter Technik 140 Meter weiter an einen neuen Standort gerollt worden. Drei Tage dauerte der Umzug.
Feuerstelle wird rekonstruiert
Am neuen Standort wurde das auf Plattdeutsch Pastors Hus genannte Gebäude dann renoviert. Es bekam ein neues Dach, die Giebel wurden geschlossen und das Fachwerk wurde verfüllt. Auch konnte durch Ausgrabungen am alten Standort die Feuerstelle rekonstruiert werden. Für das Museum sei sie nachgebaut worden, sagte Bartling.
300.000 Euro für Umzug und Bauarbeiten
Die Kosten für die Bauarbeiten und den Umzug auf Holzbalken beliefen sich auf etwa 300.000 Euro, so Bartling. Etwa 90.000 Euro soll die Ausstellung für das künftige Museum kosten. Finanziert werde dies größtenteils über Sponsoren sowie über Landes- und Bundesmittel. In dem neuen Museum soll die Geschichte von Pastor Homfeld digital auf großen Monitoren erzählt werden. Geplant ist auch ein Modell, das zeigen soll, wie das 57 Quadratmeter große Pastorenhaus in dem größeren Bauernhaus steckte.
